Freitag, 30. April 2010

Schwammerlwetter

Hallo,

gestern wurde es wie prognostiziert recht warm. Das gipfelte österreichweit in Jenbach City mit 28 Grad Höchsttemperatur (siehe Karte)


Da konnte der erwähnte Volumeneffekt vielleicht mit ein bissl föhniger Unterstützung gegenüber dem angenehm milden Flachland Pannoniens voll durchschlagen. Das wichtigste, es gab frühlingsmäßig jedenfalls keinen Grund zu jammern.

Heute kommt wie versprochen etwas mehr Dynamik in Form einer schwachen Okklusion ins Wettergeschehen.



Alpennordseitig, vom Bregenzerwald bis ins Mostviertel besteht eine nicht zu verachtende Wahrscheinlichkeit, dass es vor allem um Mittag und am Nachmittag mal schwarz wird und darauf hin der folgende Guß weitere Giessaktionen ad absurdum führt.




Richtung östliches Flachland und Südosten kommt die Front etwas zu spät an, hier kanns nur mit viel 'Glück' am Abend und in den ersten Nachtstunden etwas bumpern.

was die kommenden Tage angeht, muss ich ja ehrlicherweise eingestehen, dass ich noch zu Wochenbeginn die Entwicklung zu pessimistisch gesehen habe. Aus der erwarteten Troglage mit Kaltluftzufuhr ist eine Trogvorderseitelage mit Warmluftzufuhr geworden. Mittlerweile sind sich die Modelle recht einig, dass der Tiefdruckkomplex soweit im Südwesten bleibt, dass der Alpenraum über Tage in einer zyklonal angehauchten Südwest bis Südströmung bleibt. Die Südkomponente garantiert dabei für einigermaßen warmes Wetter, während 'zyklonal' für die Tendenz zu einigen Schauern und Gewittern steht, und das in weiten Teilen der föderalen Republik.

Von Samstag bis Mittwoch dürfte also keinerlei Chance auf Kaltluftzufuhr bestehen. Die Tendenz ist jedenfalls, dass Richtung Wochenmitte das Zentrum der Tiefdruckaktivität langsam Richtung Ostalpen rückt. Da wird man in weiterer Folge sehr genau schauen müssen welche Position der Tiefkern genau einnimmt, den aus so einer Sache entwickelt sich gerne eine Hochwasserlage (alpennordseitig). Beispiele für ähnliche Entwicklungen findet man im Mai 1999 und August 2005. Noch ist es zu früh um etwas zu sagen, und noch hüpfen die Detailprognosen ziemlich, doch wird man es sehr genau beobachten.

Zum Titel. Ich habe keine Ahnung ob es um diese Jahreszeit schon Schwammerln gibt, bin kein Sammler und kein Mykologe, jedenfalls, wenn es sie schon gibt, werden sie jetzt gut wachsen ...

Bis bald

Manfred

Donnerstag, 29. April 2010

Aprilsommer, Alpines Hitzetief und doppelte Kaltfronten

Hallo,

mit etwas Neid blickt meinereiner nach Europa. Ich bin gestern bei der Ankunft Melbourne mit der unwiderlegbaren Tatsache des Südhemisphärischen Herbstes konfrontiert worden. (Stratus und Kampfnieseln)... der Tatsache eingedenk dass in Mitteleruopa der Sommer für die ersten 1, 2 Tage einhalten wird, stimmt das etwas neidisch ...

Weils mich ja quasi aber nur noch als aussenstehender betrifft, darf ich in diesem Rahmen einen besonders objektiven Blick auf die Wetterentwicklung bei *Euch* werfen...

Zur Ausgangslage:


Mitteleuropa liegt am heitigen Donnerstag in einem breiten Warmsektor an der Vorderseite eines ostatlantischen Tiefdruckkomplexes im Zustrom von für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Luft mit Ursprung über dem westlichen Nordafrika. Im Bereich, bzw. ausgehend von dem angesprochenen komplex sind ist eine deutliche Aufspaltung der Fronten in jeweils 2 voneinander getrennte Luftmassengrenzen auf dem Bild erkennbar. Die vordere, östlichere Frontalzone wandert bis Freitag zum Ostalpenraum ...

Die Höchsttemperaturen im Ostalpenraum werden heute ganz gewiss nicht im Flachland sondern in den Alpentälern erreicht. Hier eine auf GFS basierende Prognose der Höchstwerte:





Das hat 2 Gründe. Zum einen ist die Warmluftzufuhr östlich einer Linie Salzburg-Klagenfurt noch nicht abgeschlossen und die Luft im Westen ist etwas wärmer als im Osten. Das alleine wird es aber nicht erklären, sondern es kommt noch etwas anderes hinzu. Die Talgeometrien machen es möglich das ein Strahlungsquant von der Sonne in einem Alpental weniger Luft erhitzen muss, als im Flachland, ganz einfach deswegen, weil die Berghänge einen Teil des Volumens wegschneiden, dieses also nicht erwärmt werden muss. Die Täler heizen sich bei gleicher Einstrahlung tagsüber also stärker auf, als das Flachland. Wir nennen das Volumeneffekt.

Das hat einen netten Nebeneffekt. Wenn sich die Alpine Atmosphäre also stärker aufheizt als die über dem Flachland, müssen sich gemäss der hydrostatischen Beziehung die Isobaren über den Alpen nach oben wölben, in der Höhe also ein Hoch produzieren. Von diesem thermischen Höhenhoch wird Masse abfliessen, also aus der Atmosphäre über den Bergen entfernt werden. Massenverlust heisst aber wiederum Druckfall am Boden, in den talbodennahen Schichten entsteht ein thermisches Tief, das kräftig Luft aus dem Alpenvorland im Süden und Norden des Hauptkammes ansaugt. Wir nennen das Hitzetief, auch wenn es zur Bildung ebendieses nicht unbedingt heiss sein muss.

Zum Freitag hin verschwindet dieser Effekt, weil dann die wärmste Luft über dem osten lagern wird und der Westen unter der hereindrängenden Frontbewölkung zunehmend abgeschattet wird. Dann wird man die 26-28 Grad eher im Wiener Raum und am Neusiedler See antreffen.

Im Zuge der Kaltfrontpassage ist es freitags auch etwas labil, sodass man von Westen nach Ost fortschreitend mit einigen Regenschauern, im Osten am späteren Nachmittag auch Gewittern rechnen muss. Allzu schwer werden diese wiederum nicht ausfallen, aber bei über 25 Grad Höchsttemperatur muss man auch schon in nur schwach gescherten Gewittern mit dem einen oder anderen Hagelkörndl rechnen.

Wie es über das Wochenende dann weiter geht ist eine elende Sache. Nicht weil es so schirch wird, sondern weil die gesamte Entwicklung unsicher ist. Wie bereits vorgestern vermutet wird der Komplex, der jetzt nordwestlich von Schottland liegt, westlich von uns nach Süden tropfen, wenn man so will, finden wir uns am Samstag und Sonntag in einer Art zyklonalen Südwest- Südströmung wieder. Die ist zwar nicht kalt aber wahrscheinlich mit einigen Schauern und Gewittern gesegnet. Und zum Montag hin wird die Sache unprognostizierbar von Hochwasser über Sonnenschein bis hin zu Schnee in den Mittelgebirgen ist in der kommenden Woche alles in den Modellen zu finden, was nicht mehr heisst, als dass wir nichts wissen ...


Lg

Manfred

Montag, 26. April 2010

Wonnemonat Mai ?

Hallo,

eine kleine Retrospektive zu heute: Die angekündigte schwache Kaltfront liess es immerhin gut an die 2000 mal bei uns blitzen:


Richtig schwere Unwetter waren dabei erwartungsgemäss nicht, es handelte sich aufgrund der schwachen Höhenströmung mehr um wabernde Suppengewitter, ohne viel Salz und Pfeffer. Morgen erwartet uns etwas instabiles, nicht wirklich kühleres Rückseitenwetter mit ein paar Schauern und Sonne zwischendurch.

Zu den weiteren Aussichten: Es ist ja quasi schon  bis zum hinterletzten Wetterdienst dieser föderalen Republik vorgedrungen, dass die letzten Apriltage bei uns richtig fein verlaufen werden, fein, wenn man Sonnenschein und Wärme zu schätzen weiss. Dh. es steht nicht an, dies hier nochmals zu wiederholen.

In den ersten Maitagen steht das Ganze aber wieder auf der Kippe. Ein Trog schickt sich von Westen her zum Sturm auf Europa an, und in den letzten Tagen waren die Simulationen ab Samstag eher düster, so düster und dunkel dass sich teilweisesogar zarte und hellweisse Schneedecken über unser Hügelland legen hätten können.

Mittlerweile haben die Giganten der Simulanten ( EZ & GFS) ein Einsehen: Der Trog tropft (wahrscheinlich) etwas westlich von uns nach Süden hin ab, was kurzzeitig einmal für ordentliche Regenmengen in verhältnismässig milder Luft spricht, dann sollte sich wiederum aus Westen ein Ableger des Ostatlantikhochs durchsetzen. Temperaturrekordverdächtig ist das tendenziell nicht, dennoch aber Indiz, dass sich der Wonnemonat in Österreich nicht so schlecht anlassen wird, und die Werte der Temperatur mit nicht zu vernachlässigender Wahrscheinlichkeit den Klimadurchschnittswerten entsprechen werden. Dies ist durch die GFS Ensembles im Wesentlichen gestützt.

Wettermässig hat der Mai als letzter der Übergangsmonate bei uns selten viel mit Wonne zu tun, man bezieht sich hier eher auf die im Schaffens- und Grünensdrang befindliche Natur. Die Frontalzone liegt im Mittel noch sehr nahe bei uns, deswegen sind die ersten Hitzeperioden meist nur von kurzer Dauer, und werden häufig von einem kräftigen Tuscher beendet.

Dies ist mein letztes Post, für einige Zeit, das ich aus Kontinentaleuropa der Leserschaft zur Delektion freistelle, ich begebe mich dienstlich dienstags wieder nach Australien, und werde mich von dort am Donnerstag zu Worte melden.

Lg

Manfred

Sonntag, 25. April 2010

Gewittriger Montag

Hallo,

es tut sich weider einmal etwas beim Wettergeschehen... ob der heutige-wetterlich-kaiserliche Sonntag der ohnehin eingeschränkten föderalen Wahlbegeisterung in Österreich einen zusätzlichen Abbruch tut, werden wir heute Abend wissen... was uns Morgen beim Wetter blüht wissen wir schon jetzt...


Österreich ist im Warmsektor eines Tiefs mit seinem Zentrum nördlich und westlich von Schottland ubifiziert. Aus Westen nähert sich die Kaltfront des Tiefs und wird uns im tagesverlauf des Montags überqueren. Dabei herrschen in einem schmalen Streifen vor der Kaltfront ganz ordentlich labile Verhältnisse.

Hier die CAPE-Prognose für morgen 14 Uhr:


Der geneigte Blogleser wird schon wissen, wofür CAPE steht, nämlich Convective Available Potential Energie, also die Energie die gemäß vertikalem Temperatur- und Feuchteprofil für konvektive Umlagerung, sprich Gewitter zur Verfügung steht. Der LI ist ebenfalls ein Labilitätsmass..

Jedenfalls, obwohl man von dieser Prognose ein bissl was abziehen kann, sind tw. ganz ordentliche Werte vorhanden, dh wir werden morgen auf dem Radar und den Blitzkarten einiges zu sehen bekommen.

Richtige Unwetter, na ja, .. man kanns nicht ausschliessen, tendenziell sollten die Gewitter bei uns aber noch nicht allzu schwer sein, denn die Scherung ist bei uns, im Gegensatz zum Osten Deutschlands (wo ich morgen sein werde), verhältnismässig gering, womit sich nicht die geneigten Zellen bilden können, die gerne Hagel und anderen Unsinn über uns hereinbrechen lassen.

Vielleicht bekommt ja einer der Leser eine schöne Zelle vor die Linse, und teilt den Eindruck via Kommentar mit der Leserschaft ?

Lg uns bis demnächst

Manfred

Freitag, 23. April 2010

Warum ist es heute im Osten und Südosten so schirch ?

Hallo,

der heutige Morgen und Vormittag war ganz eindeutig ein Flashback Richtung November... Hochnebel und tiefe Wolken haben in der nacht das Grazer becken, das Burgenland, das Wiener Becken und das Weinviertel überflutet, nicht unerwartet, aber man darf ja noch hoffen dass es nicht so kommt.




Auf dem Satellitenloop sieht man dass die Hochnebeldecke nicht *zieht*, sondern sich an einer Seite bildet (Ungarn) und auf der anderen wieder auflöst. Des weiteren sieht man dass sie nicht in die Alpen reinreicht und auch kleinräumige Sonnenfenster durch Hügelketten entstehen (Slowakei).

Der Ablauf ist typisch für den November, ist allerdings für Ende April denkbar unüblich. Diese Hochnebeldecken bilden sich, wenn mit Winddrehung auf Südost bodennah feuchte Luft nach Norden und Nordweste geschoben wird. Von der Puszta bis Wien steigt das Gelände um gut 100m an, und der Alpenostrand bzw. der Wienerwald wirken wie eine Staumauer, über die das feuchte Zeug geschoben wird. Sprich die Feuchte Luft wird auf ihrem Weg nach Nordwesten kontinierlich gehoben, es kommt zur Kondensation und damit zur Hochnebelbildung, weil auch ständig Feuchte nachgeschoben wird.

Wir sehen das auch in den Modellen repräsentiert...


Das Windfeld heute Mittag...


Und die tiefen Wolken ...

Eine ganz und gar grausige Situation für Frühlingsliebhaber. Die Frage stellt sich wann sich das ändern kann.... die gute Nachricht. Wahrscheinlich bis morgen Mittag/Nachmittag... ein Hoch zieht nördlich an uns vorbei, dabei dreht der Wind von Südost mehr auf Ost und später Nordost bis Nord, das ist das eine Windrichtung bei der der Hochnebel tendenziell aufgelöst wird.

Lg

Manfred

Donnerstag, 22. April 2010

Was wir aus Blitzdaten lernen können

Hallo,

Man muss es sagen wie es ist, Blitzdaten spielen in der täglichen Wettervorhersage- und analyse eine derzeit ziemlich untergeordnete Rolle bzw. werden sehr oberflächlich abgehandelt. Oberflächlich in dem Sinne, dass ein Blitz ein Kreuzerl oder Punkterl auf einer Karte oder Animation ist und eine weitergehende Interpretation für die Vorhersage nicht vorgenommen wird. Für Versicherungsauskünfte schaut man sich vielleicht noch Polarität und Stromstärke an, unterscheidet zwischen Wolkenblitz und Einschlag, das wars aber dann auch schon.


Dabei kann man aus einer genaueren Betrachtung sehr viel lernen bzw. Prognosen und Analysen von Gewittern entscheidend verbessern.

Im derzeitigen Zustand sind Wetterradarbilder das Um- und Auf bei der Analyse und Prognose von Gewittern. Man kann aus Form, Intensität und 3D Verteilung der Reflektivität  etwas über den Typ und die mit dem Gewitter verbundenen Phänomene (Hagel, Sturm, Tornados..) sagen. Das ist ziemlich straight-forward und offensichtlich, mit gewissen Tools sogar schon annähernd automatisch machbar.


Blitze erschliessen sich dem Könnerhirn nicht gar so schnell, ihre Natur ist anders, geheimnisvoller und ätherischer. Wer glaubt dass Wolkenblitze vor allem bei schwachen Gewittern auftreten und die lauten Einschläge vorwiegend bei starken, die/der unterliegt einem Irrglauben bzw. wenn der Daten hat, war sie/er zu *faul* sich näher damit zu beschäftigen.

Wer weiters glaubt, dass die Anzahl der Blitze in einem Gewitter alleine etwas über die Stärke aussagt, der weiß nicht wirklich etwas über die Blitzphysik und die derzeit gängigen Modelle zur Entstehung von Blitzen.

Vergleicht man aber im Gewitter die Anzahl der verschiedenen Polaritäten und der jeweils darüber ausgetauschten Ladungsmenge (Blitzstrom mal Zeit), der wird staunen, welch wunderbare Erkenntnisse gezogen werden können.

Das Gewitter, im einfachsten Fall ist ein Doppelkondensator mit einer weitestgehend negativen Wolkenunterseite, einer positiven Oberseite und einem positiven Erdboden.

2 Jahre Analyse in Österreich haben mir gezeigt....

Drecksgewitter (Kaltluftgewitter, maue Wärmegewitter) weisen eine hohe Anzahl von negativ polarisierten Erdblitzen auf. Auch bei Squallines überwiegen diese. (Einschläge)

Superzellen weisen eine hohe Anzahl von Blitzen innerhalb der Wolke auf, die häufig auch sehr stromschwach und damit verhältnismässig *leise* sind. Die wenigen Einschläge bei Superzellen erfolgen in der Nähe des Aufwindbereiches (Wallcloud) UND als seltene, aber lautstarke, weil sehr stromstarke  positive Blitze vom Amboss zur Erde. Diese können weit ausserhalb des Aktivitätszentrums auftreten (weit weg von Hagel, Sturm Regen etc). Daraus kann jeder eine Merkregel ableiten. Ist es (tagsüber) pechschwarz, Blitze sind aber kaum sichtbar und das Donnern verkommt zu einem leisen Dauergrummeln, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man es mit einem ordentlichen Brummer zu tun hat.

Bei der Superzelle am 13.5.2003 in Wien und Umgebung wurden die zahlreichen Blitze innerhalb der Wolke am unteren Meßbereich in einer Presseaussendung von ZAMG/ALDIS noch als Widerspruch zu den schweren Auswirkungen der Zelle dargestellt, heite weiß man etwas mehr.

Squallines und andere Mesoskalige konvektive Komplexe zeichnen sich durch ein Dauerflackern hinter der Niederschlagswand an, bedingt durch die zahlreichen Einschlagblitze im Gewitterbereich. Diese Systeme sind auch die Blitzaktivsten überhaupt, vor allem je älter die Komplexe werden, die Anzahl der Wolkenblitze ist geringer und positive Blitze sind gegenüber Superzellen selten.

Mit diesem Wissen kann man sehr gute Gewitterprognosen (Nowcasting..) machen, auch wenn einem ein Radar- oder Satellitenbild nicht zur Verfügung stehen, man muss sich nur dazu herablassen, die Blitzstatistik genau zu durchleuchten.

Ich werde da bei kommenden Gewitterlagen mal die Auswertungen meines Tools hier reinstellen, damit man sieht, dass da was dran ist...

Lg

Manfred

Dienstag, 20. April 2010

Wer Regen in trockene Luft säat, wird Wind ernten

Hallo,

als Vorgeschmack auf die anlaufende Gewittersaison gab es heute ein paar nette Gewitter, vor allem an der Alpennordseite. Das war an sich weiter nicht verwunderlich, da in allen namhaften Modellen ein ausreichendes Mass an Labilität simuliert wurde..

So sah die Verteilung aller Blitze (Wolkenblitze und Einschläge) heute aus:


Besonders eindrücklich war die Zelle die von Bayern kommend über Ostermiething, den nördlichen Flachgau und das südliche Innviertel zog:




Diese Zelle ist UWZ-technisch an der Grenze zwischen einem dunklen Orange und einem hellen Rot, sie haben sich entschlossen, mit Orange das Auslangen zu finden.

Zum Zeitpunkt der höchsten Aktivität war es auch recht mild...


Eines fiel aber auf..... warum um alles in der Welt war es im Umfeld der Schauer so windig ? Teilweise gab es beim duchzug der Schauer und Gewitter Sturmböen und schwere Sturmböen, wie die nachfolgende Karte der Böen zeigt.


In Kremsmünster gab es mit Durchzug des gewittrigen Komplexes immerhin 90-er Böen.

Auch an zahlreichen Orten im Osten wurden 70 km/h und mehr gemessen,  und  auch am Innsbrucker Flughafen in Kranebitten:


Auffallend hierbei, dass die Böe bei etwas Niederschlag in der Nähe eines Schauers auftrat, das verraten mir die 11 Anschläge um 16z in den Messwerten (3. letzte Spalte, nicht messbare Mengen, aber der Sensor registriert ein paar Tropfen).

Die Höhenwindsituation alleine erklärt die Böen nicht (Heruntermischen von 850 hPa oder gar 700 hPa), wie die Höhenkarten zeigen, da ist es nämlich recht ruhig..


 In 850 hPa bzw 700 (1500m bzw. 3000m Höhe) gab es maximal 10-35 kt Mittelwind, was ein vergleichsweise laues Lüfterl ist und auch bei Gewittern zu keinen Böen dieser Stärke führen könnte.

Der Sache näher kommen wir mit der folgenden Abbildung:


Sie zeigt den Spread, zu deutsch Taupunktsdifferenz, also die Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt. Je grösser diese Differenz ist, desto trockener ist die Luft. Man sieht Werte bis 22 K in Graz, aber auch in Patsch, südlich von Innsbruck. Das sind schon ordentliche Werte fürs Flachland, die nicht so oft vorkommen.

Es ist klar, dass, wenn sich der trockenen Luft zum trtz dennoch Schauer und Gewitter bilden, die Regen produzieren, dieser in trockener Luft schneller verdampft als in feuchter. Verdampfen heisst aber Entzug fühlbarer Wärme, die Luft kühlt ab, und zwar umso stärker, je trockener die Luft ist.

Kalte Luft ist aber dichter als die umgebende wärmere Luft und erfährt negativen Auftrieb, sackt also beschleunigt ab. Das und die Tatsache, dass in absinkender Luft der Druck lokal steigt führen zu kleinräumigen starken Druckgradienten in der Umgebung dieser Schauer und Gewitter, was in weiterer Folge die heftigen Böen bedingt.

In gewissem Sinne ist hier die Bezeichnung Downburst schon zulässig. Kremsmünster, Innsbruck und all die anderen Orte wurden also mit ein paar deftigeren Böen versorgt, weil in deren Umgebung Regen in trockene Luft gefallen ist..  was es nicht alles gibt ?

Aschelose Lg

Manfred

Montag, 19. April 2010

Aschenaspekte und 3D Windfelder

Hallo,

zum Abschluss der Aschentriologie möchte ich ein Thema aufwerfen, das ich gestern nur angerissen habe.

Sehr oft wird uns das Wetter bzw. die Atmosphäre nur 2 dimensional präsentiert, sei es eine Bodenwetterkarte, ein Satellitenbild oder eine Höhenwetterkarte. In Wahrheit, und da werde ich nichts neues erzählen, sind so gut wie alle Vorgänge beim Wetter 3-Dimensional, leider aber anisotrop 3Dimensional.....

Synoptische Vorgänge auf der synoptischen Skala haben eine Ausdehungung von ein paar 100km in der horizontalen, aber nur 10km in der vertikalen...

Horizontalwinde haben eine Grössenordnung von 10 m/s (Nord und ostkomponente) und im mittel von wenigen cm/s in der Vertikalen. Diese Ungleichheit meine ich mit Anisotropie, wir sind eigentlich alle Flachländer, wenn wir die Atmosphäre betrachten. Der Flachländer leitet sich von Stephen Hawkins Gedankenexperiment ab, wie ein Flachländer, der nur 2 Dimensionen hat (z.B La Linea) die 3. Dimension verstehen und Erfahren kann ... nämlich gar nicht.



Das Flachländertum ist eine der großen Schwierigkeiten, warum Modelle Vertikalgeschwindigkeiten nicht oder kaum erfassen können, und diese Implizit aus Energieerhaltungsüberlegungen oder Massenkontinuitäten, mit den entsprechenden Unsicherheiten quantifizieren müssen. Jene Vertikalgeschwindigkeiten sind aber integral für eine erfolgreiche Simulation der Ausbreitung einer Asche oder im noch schlimmeren fall Giftgaswolke. Man nennt das in der Fachsprache auch ein Lagrange Modell.

Der andere angesprochene Ansatz, der der Betrachtung mit Vertikalgeschwindigkeiten ebenbürtig sein sollte, ist eine Verlagerung auf Isentropen Flächen. In einem früheren Posting hab ich ja schon mal dargelegt, dass die potentielle Temperatur (wenn keine Kondensation im Spiel ist) bei Strömungsvorgängen erhalten bleibt. Die Atmosphäre ist stabil geschichtet, deswegen nimmt die potentielle Temperatur mit der Höhe zu und man kann isentrope Flächen definieren, auf denen alle Bewegungen stattfinden müssten.

Im Bereich von Warmluft kommen die Isentropen vergleichsweise nahe zum Boden, in Kaltluft liegen sie hoch vergleichsweise hoch oben, deshalb haben Isentropen eine sehr stark verwellte und verbeulte Form. Entsprechend dieser Beulen kann also Luft die über Island auf 10km war bei uns auf 3km Höhe ankommen.

Im Bereich starker Zyklonen oder markanter Tröge kann die Tropopause, die sich als eine Drängung der Isentropen manifestiert (die Startosphäre hat sehr viel höhere potentielle Temperatur als die Troposphäre) stark gefaltet werden, zirkulationstechnische Überlegungen führen dass dass hier ein Austausch zwischen Tropos- und Stratosphäre stattfinden kann, dh hier besteht für Asche auch die Möglichkeit abseits vom direkten Transport vom Krater zur Stratosphäre, die Tropopause zu überwinden unddort hin zu gelangen, wo die Verweildauer noch viel grösser als in der Troposphäre ist.

Gerade in derart nördlichen Breiten wie Island oder Schottland gibt es diese Tropopausenfalten vergleichsweise häufig.

Um an- und abzuschließen wo ich gestern endete, man sollte sich kein X für ein U vormachen lassen und sich stets die (großen) Unsicherheiten in der Ausbreitungsrechnung  vor Augen halten, die Panikmache diverser Drecksblätter ignorieren und darauf vertrauen, dass die Europäischen Luftüberwachungsbehörden nur aus Sicherheitsüberlegungen agieren und agieren dürfen.

Lg

Manfred

Sonntag, 18. April 2010

Simulationen (der Aschewolke) ? Gut oder nur bunt ?

Hallo,

es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Airlines mittlerweile hörbar Sturm gegen die Sperre großer Teile des europäischen Luftraumes laufen, da jenen natürlich Sekunde für Sekunde bares Geld entgeht. Es wird mehrfach kritisiert, dass die Sperre aufgrund einer Simulation der Verteilung der Aschewolke zu Stande kommt und nicht aufgrund von Messungen.

Zweifelsfrei, mit dem beinahe- Katastrophenflug der BA 009 bei Indonesien im Jahre 1982 hat die derzeitige Situation nichts zu tun, das der Boeing 747 Jumbo dem aktiven Vulkan damals auf wenige 100 km nahekam.

Vom Tisch wischen kann man die Gefährdung jedenfalls nicht so einfach. Die Frage ist jerdenfalls wie sicher so eine Simulation ist ?

Unbekannt ist die Quellstärke der Asche und die vertikale Verteilung, dh wieviel Asche wird wann wohinin die Atmosphäre geschleudert.

Unbekannt ist die Größenverteilung der Partikel, was großen Einfluss auf die Deposition hat.

Und die größte Unbekannte liegt in den meteorologischen Modellen selbst die zur Verlagerung der Partikel herangezogen werden, was bei den in Österreichsichen Medien derzeit exzessiv veröffentlichten Simulationen verschwiegen wird...


Die verwendeten globalen Modellen habe eine endliche Gitterpunktsdistanz. Es ist nicht offensichtlich in welcher Manier Partikel verblasen werden.... folgen die wirklich dem 3D Windfeld ? Oder bewegen sich die Partikel stets auf isentropen Flächen ? Eigentlich sollten die Ergebnisse identisch sein .. sind sie aber nicht. Und die Ergebnisse mit 3D Windfeld vs. Verlagerung auf Isenstropen sind 100:1....

Weiters brauchen wir wahrlich keinen Vulkan um massenhaft Partikel in die Luft zu bekommen .. man sollte die Saharastaubwetterlagen nicht vergessen ... die öfter als massive Vulkanausbrüche auf Island vorkommen.

In so fern ist die Forderung der Airlines für mich zu unterstützen, nicht damit man sie vor Verlust bewahrt, sondern um die Simulationen zu überprüfen und so definitivere Aussagen über mögliche Gefährdung des Flugverkehrs zu erhalten

Lg

Manfred
 

Samstag, 17. April 2010

Eyjafjallajökull, Wetter, Vorwärts und Rückwärtstrajektorien

Hallo,

nicht dass ich zum Vulkanhype auch noch betragen möchte, aber es ist (nach Tschernoblyl) wieder einmal eine schöne Gelegenheit, um sich Gedanken über Trajektorien (Bahnen) in der Atmosphäre Gedanken zu machen.

Trajektorien sind eigentlich gar nicht so einfach zu berechnen, im Gegensatz zu Stromlinien.

Stromlinien sind ganz einfach Tangenten an die Windvektoren und stellen einen Schnappschuss der aktuellen Strömungssituation dar:

, wie hier in der aktuellen Analyse des GFS für das 300 hPa Niveau zu sehen (ca 9000m Höhe).

Ist die lokale Windänderung überall 0 entsprechen die Stromlinien in der Form den Trajektorien (stationäres Feld). Nun wissen wir dass das Wetter auf der Welt vieles ist, nur nicht stationär, das Strömungsfeld ändert sich ständig. Um nun zu Trajektorien zu kommen, muss man von einem Ausgangspunkt das Geschwindigkeitsfeld zeitlich integrieren.... das ist computertechnisch ein Stufenprozess. Man lässt sich vom Ausgangsort eine kurze Zeit vom Wind tragen und schaut dann nach in welcher Strömungssituation man sich nach Ablauf der zeit wiederfindet, dann geht man wieder ein Stück weiter und schaut nach wie sich das Windfeld wieder verändert hat, lässt sich vom neuen Windfeld treiben etc pp. Dann kommt eine Trajektorie heraus, un zwar eine Vorwärtstrajektorie. Vorwärts deswegen, weil man in der Zeit voranschreitet.

Für den Vulkanfall sehen diese laut GFS Prognose folgendermassen aus.



Die Grafik ist so zu verstehen, dass alle 24 Stunden eine neue Trajektorie gerechnet wird, Ausgangspunkt 5000m über dem Vulkan.

Die zeitlich erste Trajektorie ist die von Island nach Süden, dann Westen geht. Wir sehen aber, dass sich in den kommenden Tagen wierdum eine Strömungssituation einstellen wird, die so geartet ist dass sich das, was immer der Vulkan in den nächsten 7 Tagen ausspucken wird, schön über weite teile Europas ausbreiten wird. In der unteren Leiste sieht man wie sich die Seehöhe der Partikel dabei verändert (Aufsteigen/Absinken).

Das ganze kann man aber auch in die andere Richtung spielen, in dem man Rückwärtstrajektorien rechnet. Hierzu invertiert man Zeit und Geschwindikkeitsfeld und schaut sich an... von wo ist die Luft hergekommen die im Moment 500m, 4000 und 9000m über Wien ist. Das sieht dann so aus:



Und wie man sieht, nimmt es nicht weiter wunder, das da im Moment ein bissl Asche auf unsere Köpfe fällt...

Lg

Manfred

Freitag, 16. April 2010

Wetter & Laune

Hallo,

Als Wiener ist man es gewohnt, im Winterhalbjahr zur zweifelhaften Ehre zu kommen, zum Bewohner der Depressionswetterlagenhauptstadt dieses Landes zu avancieren. Hochnebel, Nieseln, Gatschwetter .. all das nimmt man geduldig in Kauf, um dafür im Frühjahr und Sommer vom klimatologischen Sonnenschein+Wärmemaximum im Ostalpenraum zu profitieren. Wenn man aber, nach einem trostlosen Winter noch im April mit einer sonnenscheinlosen, ausgeprägt nassen und kalten Woche konfrontiert ist, dann darf man schon ein bissl mehr sudern, als es dem Wiener im Jahresschnitt zusteht.

Endlich ist es Zeit sich gedanklich vom dem Höhentief zu verabschieden, dass uns mehr als den Monatsschnitt an Regen innerhalb von 3 Tagen gebracht hat und das bisschen Sonnenschein, an dessen Existenz man schon in den Grundfesten gezweifelt hat, zu geniessen.

Die Sache mit dem Wetter&der Laune ist mehr als nur eine Einbildung. Man konnte es wirklich bemerken, dass die sonst schon grantigen Bewohner der Bundeshauptstadt in den letzten Tagen noch um ein Eckhaus grantiger als sonst waren, was nicht nur einmal in ungehobelten, laustarken Diskussionen in überfüllten, kalten und mit Fensterschwitz versehenen U-Bahnen kulminierte.

Für mich war gestern Abend der Tiefpunkt.... als wir auch noch den letzten Dreher der umgebogenen Okklusion aus Nordosten abbekommen haben und ich bei Kampfnieseln und 50-er Böen auf das Eintreffen des 2-ers wartete, der mich dann ungeheizt mit schlitzig-gatschigem Linoleumfussboden versehen zum Schwedenplatz chauffierte...

Das Wetter heute ist im Vergleich dazu an Freundlichkeit nich zu überbieten ... etwas frisch zwar .. aber ein freundlicher Mix aus Himmelsblau und flachen Quellwolken.... Morgen und am Sonntag wirds noch feiner... das werden wir auch brauchen, denn Aschewolke hin oder her, die nächste Woche wird uns wieder Einiges an *Hoffen* abverlangen.

Eine Kommentatorin auf der wetter.tv Facebookseite meinte, dass man es eh nehmen muss wie es kommt. Das stimmt. Aber sicher nicht kommentarlos.

Lg

Manfred

Mittwoch, 14. April 2010

Noch mehr Regen + Vorschau Wochenende, Wiener Stadtmarathon

Hallo,

auch der heutige Mittwoch war im Norden und Osten des Landes, sowie Teilen der Tiroler Alpennordseite an Tristesse nicht zu überbieten. Eine zweite Okklusion, die angekündigterweise in der Nacht von Süden her die Alpen überquerte und dann an der Donau kleben blieb, hat wiederum teilweise erkleckliche Regenmengen mit sich gebracht


20 - 30 zusätzliche Liter pro Quadratmeter  fielen in einem Streifen von Wien bis in den Raum Krems, 38 Liter in Enns und im Hausruck (Wolfsegg). Dabei sank die Schneefallgrenze im Salzkammergut aufgrund des kombinierten Niederschlags-kühlungs und Volumeneffekts auf teils nur 500m.

Freundlicher, weil meteorologisch anders interessanter war es im Südosten Österreichs. Im Kernbereich des Höhentiefs hat es teilweise aufgerissen und die Luftmasse konnte aufgekocht werden, was sich in einzelnen Gewittern am Nachmittag niederspiegelte:



Noch mehr Gewitter gingen etwas weiter im Osten in Ungarn nieder.

Damit hat uns der sterbende Kaltlufttropfen das letzte Mal seine Zähne gezeigt. Richtung Freitag wird er in die Frontalzone eingegliedert und dann recht rasch nach Osten fortgeschafft. Bis dahin muss man noch einen gebietsweise unbeständigen, wenn auch nicht mehr ganz so kühlen Donnerstag in Kauf nehmen.

Bei uns lugt am Samstag von Westen her ein Hochkeil herein, zwar wird es mit West- bis Nordwestwind nicht sonderlich warm, doch überwiegend sonnig, und das in weiten Landesteilen. Bis zu 17, 18, bzw. 19 Grad sollten sich am Nachmittag schon ausgehen.

Am Sonntag dann noch etwas besser: das Zwischenhoch bleibt uns erhalten. In der Früh kann es teilweise ziemlich frisch sein, teils auch leicht frostig, tagsüber werden die Werte aber in den meisten Landesteilen auf 14 bis 18, stellenweise über 20 Grad steigen. Der Stadtmarathon in Wien wird dann bei recht windschwachen Verhältnissen, Sonnenschein und zarten Quellwölkchen stattfinden, die Temperaturen dabvei im angenehmen Lauf- und Anfeuerbereich.

Am Montag nähert sich wahrscheinlich eine Kaltfront aus Nordwesten, wie das Amen im Gebet.

Lg

Manfred

Dienstag, 13. April 2010

Westen Hui, Osten pfui

.. was das Wetter betrifft zumindest. Während im Westen über weite Strecken bei zartem Quell- oder Schichtgewölk die Frühjahrsonne die Herzen der Menschen erhellte, blieb der Osten unter eine dichten, sumpfigen, mehrschichtigen Wolkendecke begraben. Wenigstens endete das Kampfnieseln in Wien gegen Mittag.

Die 24 Stündigen Regenmengen von heute Früh können sich sehen lassen:


34 mm im pannonischen Bruckneudorf, eine Serie von an die 30 Liter über das Mrachfeld und das nördliche Wien bis Stockerau. Nördlich und südlich dieses Streifnes, der sicher nicht ein Produkt des Zufalls ist, fiel weniger Regen. Abgesehen von Gewittern können wir in Wien mit 30mm/24h etwa 5, 6 mal im Jahr rechnen.

Heute Nacht wirds von Süden her nocheinmal nass, die neue Okklusion legt sich dann Richtung morgen an die Alpennordseite.

Donnerstag: Schauerlich, aber sonnige Abschnitte dazwischen.

Richtung Wochenende werden dann auch keine Hitzerekorde gebrochen, eine sich anbahnende Nordwestwetterlage lässt das tendenziell nicht zu.

Im Schulnotensystem gäbe das ein glattes *Genügend*

Lg

Manfred

Montag, 12. April 2010

Viel schlimmer gehts nimmer....

und da beziehe ich mich als eingefleischter Ostösterreicher explizit auf den Osten dieses Landes. (Im Weschten is es ja gar net mal so schirch ..)

Wie gestern angekündigt hat sich die Okklusionsfront eines Tiefs, das sich gestern über dem Mittelmeer am Rand des Kaltlufttropfens entwickelt hat aus Südosten über weite Teile der Osthälfte gelegt. In Wien regnets seit Stunden bei 6 Grad dahin, die Schneefallgrenze ist am Alpenostrand auf teilweise nur 500m gesunken, wie meine aktuelle Analyse zeigt:


Die Karte zeigt auf Basis der Feuchttemperatur (Erklärung der Feuchttemperatur gibts in einem früheren Posting im Alpenwetterblog von Clemens T.) die Höhe der Schneefallgrenze über dem Gelände. Weiss ist es dort wo die Schneefallgrenze auf dem Gelände aufliegt. (Natürlich kanns nur dann überhaupt schneien, wenn überhaupt Niederschlag fällt, was z.B im Westen momentan nur ganz punktuell der Fall ist und die SFG hier eine hypothetische Größe im Sinne von *Würde Niederschlag fallen, dann läge die SFG dort und dort auf ..)

Wir sehen also auf dieser Analyse Schneefall auf vielen Wienerwaldgipfeln, in der Buckligen Welt, am Sieggrabener Berg und im Günser Gebirge ...

Auch die Karte der gefühlten Temperatur heute Nachmittag errinnert nur bedingt an die kalendarische Jahreszeit:




Bleibt die Frage, warum die Schneefallgrenze gegenüber gestern im Osten deutlich gesunken ist, wenn es doch mit der Okklusion von Osten her prinzipiell wärmer geworden ist ?

Das ist gar nicht so einfach zu erklären, aber ein bekanntes Phänomen... gestern gab es im Bereich gut durchmischter Kaltluft sogar noch Graupelschauer und kurze Gewitter, die Luftschichtung war einigermaßen labil und dem enstprechend gab es einen steilen vertikalen Temperaturgradienten mit annähernd 10 Grad Abfall pro km. Die minus 4 in 850 hPa wurden da zu immerhin 8° im Flachland.

Heute krebsen wir bei 0 Grad in 850 hPa herum. Die Sache ist die, dass der Warmlufttranpsort zunächst vor allem in der Höhe stattfindet, am Boden gibts noch kalten Nordwind, dh, in tiefen Schichten konnte sich noch keine mildere Luft durchsetzen. Dann die zweite Sache.. wenn in solch stabil geschichtete Luftmassen teils kräftiger Niederschlag fällt, so entzieht der an der Schmelzgrenze durch den Verlust von Schmelzwärme der Luft fühlbare Wärme, die Temperatur sinkt, und das umso stärker, je mehr Schnee zum Schmelzen gebracht wird... es entsteht dadurch eine isotherme Schicht über mehrere 100m vertikaler Mächtigkeit mit Werten nur knapp über 0 Grad. So frisst sich die SFG, wenn das über Stunden andauert und nicht allzu viel Wind weht, nach unten. Wir nennen das Niederschlagskühlung. In engen Tälern funktioniert das aufgrund des Volumseffektes deutlich effizienter als im Flachland und ist damit unter anderem für Schneefall im Gailtal verantwortlich, wenn die Temperatur in 1500m an sich bei 2 Grad plus liegt.

Erst wenn der Warmlufttransport so weit forgeschritten ist, dass der Schnee schon oberh. von ca. 1000m in regen übergeht, haben wir es im aktuellen Fall überstanden ...

Am Dienstag kommen wir im Osten kurz in den Genuss der milderen Luft aus Osten, da wirds mit einer weiteren Okklusion *nur* regnen .... und die Hoffnung fürs Wochenende stirbt trotz des neuesten GFS Laufs zuletzt....

Bei diesem *Wetter* vergisst man recht rasch, welch einen Jahrhundertapril wir vor einem Jahr hatten ... Heute vor einem Jahr hatte es in Andau mehr als 25 Grad !



Lg

Manfred

Sonntag, 11. April 2010

Wie bringt man einen Kaltlufttropfen ums Eck ?

Hallo,

es gibt eine, und eigentlich nur eine sehr effiziente Methode um einen Kaltlufttropfen ins Isohypsennirvana zu bringen. Man lege einfach einen Ozean unter seine Zugbahn ... warum das funktioniert, etwas später. Schauen wir uns den aktuellen Tropfen im Werdegang, im aktuellen Bild und im Modell einmal an:






Der Tropfen liegt derzeit etwas nordwestlich von Österreich und wabert langsam nach Süden. An seiner Ostflanke über Osteuropa sieht man recht organisierte Wolkenstrukturen in Form einer wetteraktiven Okklusion, ebensolche über Mitteliatlien in Form einer noch stationären Front mit 2 Wellentiefs. Im Zentrum des Tropfens unorganisierte, tiefe Schauerwolken en Masse.

Das Wolkenband im Osten resultiert aus Hebung durch Warmluftzufuhr, was logisch ist, denn wenn der Tropfen abzieht, wird es in der Höhe wärmer, die Kalluft ist ja im Höhentief konzentriert.

Im Süden geschieht etwas das den Komplex mittelfristig umbringen bzw. massiv schwächen wird. Die Höhenkaltluft hat das verh. warme Mittelmeer erreicht, es ist auf große Strecken labil, es gibt Konvektion, damit erfolgen diabatische Wärmeübergänge (Kondensationswärme), der Bodendruck fällt, Zirkulation setzt ein, ein Frontalzonentief bildet sich am ehemals frontenlosen Kaltlufftropfen. Man kann es auf den ersten Blick als eine wundersame Verjüngung sehen, das ein Höhentief, das vor einigen tagen all seine Fronten verloren hat, wie ein alter Gaul die Zähne, diese nun wieder zurückbekommt.

Die Vermutung ist trügerisch, da im Tropfen keine Zufuhr frischer Kaltluft mehr vorhanden ist und ähnlich einem Laptop in Akkubetrieb mit dem das Auslangen gefunden werden muss, was im Tropfen noch da ist. D.h setzt eine Wellentiefentwicklung in diesem sehr fortgschrittenen Stadium des KLT's ein, beschleunigt das dessen Ende merklich.









Man sieht dass das GFS mehrere Wellenentwicklungen an der Südflanke des schwächelnden KLTs simuliert, die Österreich durch das wabern um das Drehzentrum auch mehr oder weniger in Form von Regen betreffen werden. Dabei sieht man wenn man genau schaut, dass die Isothermen (gestrichelte Linien) im Zentrum des Tropfens verwässern, also die Temperaturgradienten abgebaut werden. Fazit: Gerade ein sterbender Kaltluftztropfen lässt es von oben her gehörig nass werden.





Schönen Sonntag

Manfred

Freitag, 9. April 2010

Hydrodynamik oder was haben Wasser und Luft gemeinsam

Hallo,

das heutige Post ist angeregt durch eine kleine Diskussion, die ich mit dem regelmässigen Blogkommentator Felix gestern in einem einschlägig-anrüchigen Chat geführt hab, nämlich dem Chat der Wetter-Freaks, wobei man Freak zum. tw. auch einer positiven Bewertung zukommen lassen kann. Es ging um die von mir postulierte Verwandtschaft der Umströmung der Ostalpen zum so genannten Gap-Flow, der für eine Maximierung der Föhnböen im Raum Innsbruck zuständig ist.

Ganz vereinfacht gesprochen tritt diese Maximierung dorf auf wo sich ein durchströmtes Tal weitet, was auf den ersten Blick irgendwie gegen die Logik geht.

Stellen wir uns jetzt mal nicht Luft, sondern Wasser vor und klären nachher, warum wir das eigentlich dürfen. Ein Bach fliesst abhängig von Bettquerschnitt, Gefälle und Reibung mit einer Geschwindigkeit V durch sein Bett. Der Wasserstand im Bett ist dabei abhängig von der Menge des Wassertransportes (m³ pro Sekunde), der Geschwindigkeit und der Form des Betts. In einem engen Bett wird der Wasserstand höher sein als in einem weiten. (No na net). Lässt man nun an einer Stelle das enge Bett sprunghaft in ein weites übergehen, so wird in dieser Umgebung der Wasserstand rapide sinken, das heisst aber dass potentielle Energie (Höhe !!) abgebaut wird. Da diese potentielle Energie in kinetische (Geschwindigkeit) umgewandelt wird, fliesst das Wasser in der Umgebung der Öffnung des engen Bettes schneller als im engen Bett stromauf.

Nun ist Wasser eine Flüssigkeit, Luft ist ein Gas. Abgesehen von der unterschiedlichen Dichte (Faktor 1000 !) und stark unterschiedlichen Reibungseigenschaften gibts aber Gemeinsamkeiten. Ob mans glaubt oder nicht, in der Atmosphäre ist Luft beinahe inkompressibel (wie Wasser), halt nur abgesehen von den Schallwellen.

Es fehlt zum Vergleich mit dem Bach zwar die Wasseroberfläche, aber es kann durchaus Schichtung und Ausbildung von Grenzschichten in der Luft geben, z.B wenn warme Luft kalte überlagert, was so gut wie immer bei Föhn- oder föhnartigen Strömungen gegeben ist. Da bildet sich eine Art materieller Fläche aus, die wie eine Wasseroberfläche oder eine Grenzschicht zwischen Wasser und Öl gesehen werden kann.

Lassen wir also stabil gschichtete Luft durchs sagen wir Wipptal strömen, das zufällig bei Innsbruck weitet, wird an der Öffnung potentielle Energie der Luft in kinetische Energie umgewandelt und es windet ein bissl mehr als sonstwo.

Mein Gedanke war nun der, dass man dieses Konzept auch auf die Umströmung des Alpenostrandes anwenden kann. Hier haben wir aber kein Bachbett in dem Sinne, sondern nur ein Ufer. Im Gedankenexperiment hab ich mir überlegt, wie die Wasseroberfläche aussehen wird, wenn ich in die Donau in Ufernähe ein Brett stecke und damit den Strom sagen wir bis 5m vom Ufer Weg absperre. Dort wo das Wasser auf das Brett trifft wird durch den Stau die Wasseroberfläche  ansteigen (kann jeder im praktischen Versuch an der Donau ausprobieren). Dort wo das umgelenkte Wasser die Kante der Barriere erreicht, wird die Wasseroberfläche absinken und das wasser dem enstprechend schneller die Endkante umströmen. Auch hier haben wir widerum die Umwandlung von potentieller in kinetische Energie, im Gegensatz zum *Innsbrucker* Fall aber mit einem beliebig weit entfernten anderen Ufer.

Das ist allerdings keine wunderbare Neuerfindung meinerseits, sondern nur eine alternative Formulierung zu der gestern von mir gegebenen Erklärung.

Lg

Manfred

Donnerstag, 8. April 2010

Warum wird es am Hirschenstein so windig ?

Hallo,

der Hirschenstein ist ein recht unbekannter Gipfel im Günser Gebirge und mit seinen 859m steht er gegen andere Alpine Gipfel recht mickrig da. Wenigstens ist er der zweithöchste Gipfel des Burgenlandes, und wird nur noch vom Geschriebenstein um ein paar Meter, exakt 25m überragt. Nicht spektakulär, wäre da nicht die Wetterstation am Sendemasten montiert, die immer wieder das sehr rauhe Wetter im Günser Gebirge bei Nordwest bis Nordwetterlagen aufzeigt.

Anbei die Messungen vom letzten Montag:


Man sieht, wie der Nordwind im Mittel bis 80 km/h, in Böen bis 126 km/h erreicht, was die höchsten Bergböen des gesamten Alpenraumes am letzten Montag darstellt. Stromabwärts des Hirschensteins hat der Wind sogar föhnig nach Rechnitz durchgegriffen und dort ebenfalls für Böen bis 125 km/h gesorgt. Sieht man sich die Werte umliegender Berg- und Talstationen an, so muss man feststellen, dass dieses Windmaximum im Günser gebirge ein sehr lokales Phänomen war, um ähnliche Werte zu sehen musste man schon auf die knapp 2000m hohe Veitsch in der Steiermark gehen.

Der Grund für das Windmax ist an sich bekannt, unter Meteorologen als das *Umströmen des Alpenostrandes* betitelt (siehe entsprechendes Post von Clemens T.).

Es ist denke ich einleuchtend, dass auch der nicht mehr ganz so hohe östliche Teil der Nordalpen einer sich der nordnordwestlichen Höhenströmung entgegenstellenden Barriere gleichkommt. Man kann hier eine durchschnittliche Kammhöhe von 1400 bis 1700m ansetzen. Diese Barriere wird die Strömung modifizieren, in dem sich anströmungsseitig (luv) ein Staukeil bildet. Dieser bildet sich auch tasächlich am Montag, wie meine schnelle Druckanalyse im 1 hPa abstand zeigt:


Das Bild ist typisch: Von Nordwest nach Südost abfallender Druck. Man sieht angedeutet, wie jeder markantere Kamm anströmungsseitig so einen kleinen Staukeil produziert. Nun ist der Druckgradient über den Hirschenstein nicht viel größer als z.B in der östlichen Obersteiermark. Warum hat es aber am Hirschenstein/Rechnitz so viel mehr geblasen als eben z.B in der Obersteiermark ?

Nun, man kann hier das Analogon zum elektrischen Strom bilden. (Strom ist Spannung mal Widerstand, der Strom ist die Windgeschwindigkeit, die Spannung der Druckgradient, die Rauhigkeit des Gebirges der Widerstand)

Denken wir uns das querstehende Gebirge als Widerstand zur Strömung. Hohe Berge: Hoher Widerstand (Reibung auf grösserer Skala!!), niedrige Berge: geringer Widerstand. Das kleine und nicht allzu hohe Günser Gebirge bietet der Strömung einen viel geringeren Widerstand als die nördlichen Kalkalpen, d.h es braucht über dem Günser Gebirge einen viel kleineren Druckgradienten als in der Obersteiermark, um die selben Windgeschwindigkeiten zu produzieren.  Simpel gesagt baut sich eine Strömung dem geringsten Widerstand folgend auf.

Das Resultat ist auf der etwas grösseren Skala ein Jet (Starkwindband) in tiefen Schichten, das sich von Lilienfeld über den Wienerwald, Hohe Wand, Rax, Wechsel bis zum Günser Gebirge krümmt und in diesem Streifen bei föhniger Unterstützung auch mit extremen Böen in die Täler durchgreifen kann.

Wer einmal über das Günser Gebirge gesfahren ist, wird feststellen, dass die Fichten auf den Kuppen keine Äste haben, die nach Norden wachsen. Das hat seinen Grund ...

Zur Prognose: Jene ist für Frühlingsliebhaber wie mich nach dem morgigen Freitag relativ düster: Hier im Loop die GFS 500/1000 Prognose, die erklärt was wir Mets mit *Abtropfen* meinen....




Lg

Manfred

Mittwoch, 7. April 2010

Ziemlich frisches Wochenende ... Update

Hallo,

leider scheint die Wetterentwicklung Richtung Wochenende nun ziemlich abgesichert, es beehrt uns ein markanter Kaltlufttropfen.


Wie letztens angekündigt zieht der mit dem Ex-Orkantief verbundene Trog weiter Richtung Skandinavien. Dann aber leider nicht mehr weiter nach Osten, sondern unter Abschnüren nach Süden. Warum das geschieht kann man sogar einigermassen einfach erklären. Es ist ein Effekt namens Downstream development. Die starke Entwicklung eines Tiefs östlich der US-Atlantikküste wölbt einen starken Keil über dem Mittelatlantik auf, die damit einsetzende Warmluftadvektion in die Rückseite des oben eingekringelten Troges killt die Verbindung zwischen dem bereits elongierten Nord- und Südteil, der Südteil wandert über die Alpen, aus Nordosten setzt zusätzlich Kaltluftadvektion ein und kreiert uns ein temperaturmässig sehr verhaltenes Wochenende, mit einer am Sonntag bei Schauern theoretischen Schneefallgrenze von 300 bis 700m......


So sieht das EZ (Downscaling nach Methode Spatzierer) die Temperaturen um jeweils 14 Uhr Ortszeit für die nächsten Tage...

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.


Mo.
Lg

Manfred

Montag, 5. April 2010

Aprilwetter, Warmfronten und Kaltlufttropfen

Hallo,

an diesem angekündigterweise schirchen Ostermontag ist es keine schlechte Idee, synoptische Ästhetik des Augenblicks zu präsentieren:


Man richte das Augenmerk auf Nordwesteuropa, das gerade vom Schirm einer 5* Warmfront, die zu einer SHPK Orkanzyklone mit Kern westlich von Irland gehört. Viel schöner gehts bei Warmfronten fast gar nicht.


Auf der zugehörgen 500/1000 Karte sieht man, dass die Warmfront fast zur Gänze an der Vorderseite eines Keiles mit Achse über den Britischen Inseln liegt. Das ist für Warmfronten typisch und räumt mit der Mär auf, dass an der Vorderseite von Keilen zwingend Absinken herrscht. Die negative Krümmungsrotationsadvektion wird durch Warmluftadvektion und möglicherweise pos.Scherungsrotation (bei Jets kann man nie so genau wissen) überkompensiert und ist für den breiten Wolkenschild verantwortlich.

Auf dem Weg nach Osten verliert das Tief in den kommenden Tagen rasch an Kraft bzw. erreicht uns am Mittwoch nur noch in Form eines bodentieflosen Randtroges, der sich Richtung Donnerstag möglicherweise volkommen abschnürt und dann als Kaltlufttropfen in unprognostizierender Weise sein Unwesen über dem zentralen Europa treiben kann.

Warum Kaltlufttropfen. Nun das ist sehr bildlich, es handelt sich um ein Gebiet hochreichender Kaltluft, das vollständig von Warmluft umzingelt ist. Er zeichnet sich dadurch aus, dass die Isohypsen in tiefen Schichten beinahe geradlinig sind, in der Höhe aber deutlich zyklonal. Bildet man bei so einer Konstellation die relative Topografie, die ja der Temperatur propotional ist, kommt ein abgeschlossenes Kaltluftgebiet heraus. KLT's sind die letzte Entwicklungsstufe ehemaliger Zyklonen.

Innerhalb von Kaltlufttropfen, die meist schon frei von frontaler Bewölkung sind, kann die schon recht kräftige Aprilsonne die Kaltluft schön aufkochen (fachlich gesagt: Diabatische Wärmeübergänge, Konvektion) und für zahlreiche Regenschauer und ein paar Gewitter sorgen (Aprilwetter ..). Genau so wird den Tropfen auch der Garaus gemacht, denn dadurch wird die Luft in hohen Schichten durch freiwerdende Kondensationswärme erwärmt, die Labilität nimmt sukzessive ab.

Als recht kleinräumige Gebilde werden sie von den globalen Modellen tw. nur schlecht erfasst und werden in die Vorhersage der nächsten Woche gehörige Unsicherheit bringen.

Glaubt man GFS und EZ aber zumindest tendenziell, wird es nicht bei diesem einen Kaltlufttropfen bleiben, sondern da bilden sich in der kommenden Woche einige, quer über Europa verstreut Einen stabil-sonnig-warmen April wie letztes Jahr können wir uns also auch tendenziell abschminken.

Lg

Manfred