Dienstag, 27. September 2011

NESAT als starker Kat 3 über Luzon .... und Medicane

Hallo.....

Es ist soweit.... NESAT tobt über dem nördlichen Luzon und hat den Landfall vor ca. 6 Stunden als starker Kat 3 Taifun mit Mittelwinden bis 200 km/h gemacht. Mittlerweile ist er über Land zu KAT2 Mutiert und wird beim verlassen von Luzon wahrscheinlich ein KAT 1 sein.


Direkt vor der Küste hat NESAT auch noch ein  Auge entwickelt...



Ich will nicht wissen wie es unter diesen Wolken aussieht...

Hier die aktuellen Warnungen des philippinischen Wetterdienstes: 3 - Mittelwinde zwischen 100 und 185 km/h erwartet ..






Die weitere Entwicklung führt NESAT über Luzon hinweg auf das Südchinesische Meer Richtung Hainan. Er wird sich vermutlich wegen der recht kräftigen Scherung hinter Luzon nicht mehr signifikant verstärken ...





Jetzt zum zweiten Thema... gestern hat das Lokalmodell WRF für den Donnerstag die Bildung eines taifunartigen Gebildes über dem Golf von Sirte (nahe Libyen) simuliert... Jene habe ich beispielhaft, zu welchen doch rechts eindrucksvollen Phänomenen das Mittelmeer im Herbst im Stande ist, auf unserer UWZ FB Seite gepostet. Ein Fan hat darauf hin folgende Erklärung dieser so genannten Medicane als Link gepostet....

Zitat:

Auch im Mittelmeerraum haben sich manchmal schon hurrikanähnliche Tiefs gebildet. Der Entstehungsmechanismus entspricht dem bei tropischen Hurrikanen: Nicht horizontale Temperaturgegensätze sind für die Tiefbildung verantwortlich, sondern das Freisetzen latenter Energie über dem warmen Wasser eines Meeres ohne störende starke Höhenwinde. Die Wassertemperaturen sind zwar meist nicht so hoch wie in den Tropen, dafür ist die Corioliskraft größer; sie entsteht durch die Erddrehung und löst die Drehbewegung um ein Tiefzentrum aus.

Zitat Ende.

Das stimmt irgendwie ein bisschen und irgendwie doch nicht wirklich. Genaugenommen ist das, was da drin steht, falsch. Um das zu erörtern, muss man aber tiefer in die dynamischen Gleichungen der Atmosphäre gehen, als dem eine oder anderen Leser lieb ist, deswegen setze ich an dieser Stelle eine FORMELWARNUNG ab .. ;)

Punkt für Punkt:

...  Der Entstehungsmechanismus entspricht dem bei tropischen Hurrikanen: Nicht horizontale Temperaturgegensätze sind für die Tiefbildung verantwortlich, sondern das Freisetzen latenter Energie über dem warmen Wasser eines Meeres ohne störende starke Höhenwinde.

Stimmt schon mal nicht... zumindest nicht so. Ein tropisches Tief entwickelt sich aus einem zunächst nur lose struktuierten Gebiet intensiver Konvektion (Gewitter). In den Tropen gibt es keine nennenswerten Temperaturunterschiede und deswegen auch keine markanten Hochs und Tiefs. Wie kommt es aber dennoch bei den Zyklonen, Taifunen etc zur Tiefbildung ?

Lösung: Wir brauchen, damit die Zyklogenese in Gang kommen kann, am Ende doch Temperaturunterschiede (Baroklinität, denn ohne die entwickelt sich kein Tief) !! Wenn diese Unterschiede anfangs noch nicht da sein, müssen sie generiert werden, und das funktioniert anders als in den Aussertropen, über Konvektion. Die Voraussetzung ist, dass die Konvektion nicht gleichmässig sein darf. Denn sonst würde die freiwerdende Kondensationswärme die tropische Atmosphäre überall gleich erwärmen und es passiert gar nix (ausser Blitz, Donner und Regen). Ist die Konvektion aber an einer Stelle (z.B im Zentrum eines solchen Clusters) stärker als am Rand, so wird im Zentrum in mittleren Höhen mehr latente Energie frei als rundherum, man bekommt also eine Warmluftblase. Und genau dort beginnt der Spaß. Man hat auf einmal horizontale Temperaturgradienten, gemäß dem Zirkulationssatz setzt beschleunigt Zirkulation mit beschleunigtem Aufsteigen in der Mitte und Absinken an den Rändern ein. An der Tropopause entsteht durch die Wärme ein Hoch, Masse muss zur Seite abfliessen und wird dadurch aus der Säule entfernt. Nimmt die Masse ab muss unten logischerweise der Druck fallen, denn Druck = Masse*Erdbeschleunigung /Fläche . Und auf einmal hat man das Tief in den unteren Schichten. Die Winkel zwischen Isobaren und Isothermen werden immer größer, die Baroklinität im Tropensturm nimmt zu, was die Zirkulation weiter anheizt.


Wichtig: Hier gibt es keine Henne und kein Ei, alles passiert instantan und gekoppelt (Transportgeschwindigkeit in der Atmosphäre ist die Schallgeschindigkeit, das heisst nach 30 - 40 Sekunden weiß der Bodendruck, dass oben ein paar Moleküle fehlen und er gefälligst zu sinken hat) .

Zusammenfassend: Bei einem außertropischen Tief ist die Barokilität von Anfang an da (Temperaturunterschied zwischen Subtropen und Pol..), bei einem Tropensturm wird sie durch ungleich verteilte Konvektionb erst generiert, letztendlich ist aber die Nahrung des Sturms die Baroklinie, genaso wie bei einem stinknormalen Islandorkan.

Nun zum Medican:

Die Wassertemperaturen sind zwar meist nicht so hoch wie in den Tropen, dafür ist die Corioliskraft größer; sie entsteht durch die Erddrehung und löst die Drehbewegung um ein Tiefzentrum aus.

Zitat Ende

Hiermit soll erklärt werden, warum Medicane schnell entstehen können, nämlich wegen der höheren Corioliskraft. Hm.

Problematisch. Die Corioliskraft ist die rechtsablenkende Kraft, die auf Luftströmungen auf der Nordhalbkugel wirkt, ausser direkt am Äquator selbst, da ist sie 0. Am Pol ist sie maximal.

Es gibt exakt eine Gleichung in der Dynamik der Atmosphäre, die die Zunahme von Drehung/Rotation beschreibt, und das ist die Vorticitygleichung. Die schaut in einer Form z.B so aus...


dζ/dt = ζ(·v) + k·[(v·)q −(q·)v] + (1/ρ²)k·(ρ) 


Die Gleichung beschreibt die zeitliche Änderung der Vorticity. Sie beschreibt Tornados, wie Orkane, wie auch Tropenstürme gleichermaßen. Der erste Teil beschreibt, dass die Rotation bei Konvergenz zunimmt, wenn schon Rotation vorhanden ist. Der zweite Term ist für Tornados interessant, der dritte Term beschreibt die Zunahme der Rotation durch Baroklinität. (Nirgends kommt erstmal die Corioliskraft vor..). Term 1 und 3 wirken bei Tropenstürmen Hand in Hand. Je grösser die Kondensationsrate im Zentrum eines Taifuns ist, desto grösser wird der dritte Term und desto stärker ist auch die Konvergenz am Boden und die Divergenz in der Höhe, womit auch Term 1 rasch groß wird. Der Wind selbst ist bei gleichem Druckgradienten in niedrigen Breiten stärker als als in höheren Breiten, wodurch auch die Rotation des Windfeldes entsprechend grösser ist. Wir finden also in der Vorticitygleichung allein keinen Anhaltspunkt, warum sich Medicane schneller und leichter entwickeln sollten, allein auf Basis der Corioliskraft. Der Hauptmotor ist Term 1 bzw.3 und beide sind bei Tropenstürmen größer als bei Medicanen oder Polar Lows.

Es gibt aber eine Sache, die wirkt und noch nicht erwähnt wurde. In den Tropen ist die Baroklinität vor Sturmentwicklung wie schon erwähnt verschwindend. Es gibt deshalb kaum nennenswerte Tröge und Keile und deswegen auch kaum Vorticity im Normalzustand. Anders über dem Mittelmeer.... Medicane bilden sich gerne unter alten Höhentiefs, die schon im Urzustand in ihrer Umgebung nennenswert Vorticity haben und produzieren. Das heisst im Gegensatz zum Tropensturm kann der Medican schon auf einem Pool an Vorticity aufbauen, die durch Konvergenz rasch hoch wird und die schnelle Spiralbildung unterstützt. Nicht die Corioliskraft machts, sondern die Nähe zur Vorticityproduktionsmaschine in den Polarregionen ;) Allenfalls richtig ist, dass die Zeitkonstante , mit der eine unbalancierte Strömung auf die Corioliskraft reagiert auf 15°N etwa 2.3 mal so groß ist wie auf 40°N (Verhältnis des Sinus der beiden Breiten).


Ich hoffe ich hab keinen Denkfehler gemacht und noch viel mehr hoff ich, dass ihr mir folgen konntet ;)

Lg

Manfred

Montag, 26. September 2011

Antizyklogenese und Zyklogenese (News zu Taifun NESAT)

Hallo,

bevor ich mich wieder zu NESAT äußere (was quasi eine moralische Verpflichtung ist, auch wenns nur die wenigsten interessiert .. ;) möchte ich mich dem ersten Teil der Überschrift widmen... Antizyklogenese. Ein Unwort ? Nein, nur obergscheit für *Bildung eines Hochsdruckgebietes. Zur Wortaufdröselung: Anti: Gegen. Zyklo: meteorologisch für  *gegen den Uhrzeigersinn*. Genese: *Das Werden*. Also Das Werden eines Dings, das gegen gegen den Uhrzeigersinn rotiert :D. Zwei mal gegen macht mit, demnach ein Druckgebilde, das im Uhrzeigersinn rotiert. Ein Hochdruckgebiet also.. warum einfach, wenns auch kompliziert geht...

Viel liest man von rasanten Tiefbildungen, die sind meist auch meist interessanter, da hier Regen, Sturm etc pp. involviert sind. Die Bildung von Hochs wird hingegen von Extremwetterfans meist nur als Kollateralschaden (Schaden in Bezug auf wettertechnische Langeweile) wahrgenommen.

Heute werden wir uns aber einer rasanten Keilogenese ( ;) ) widmen, die in den nächsten Tagen über Europa stattfinden wird, der rasanten Bildung eines zentraleuropäischen Hochs.

Artverwandte Themen: Downstream Development und Gradientwind.

Der Jetloop der kommenden 8 Tage:





Am Beginn der Sequenz sehen wir, wie ein Jet über die Britischen Inseln nach Nordosten gerichtet ist ...



Später taucht aus Westen ein neues Maximum auf (Zeichen eines herannahenden neuen Troges..)...


Der Keil über den Britischen Inseln verstärkt sich ...


.. gerade zu explosiv ...



Die Strömung über den Alpen dreht auf Nord und Nordost ... Über Dänemark taucht ein neues antizyklonales Zirkulationszentrum auf ...


das sich auch danach kaum noch verlagert. Die Frontalzone wird weit um das bombenstarke Hoch herumgelenkt...



und um das Hoch herum sieht man ein dünnes, kreisförmiges, Starkwindband mit mehr als 50 kt Windgeschwindigkeit...

Was man hier sieht ist klassisches Downstream Development, also wenn man will, auf Deutsch eine Entwicklung, die stromabwärts einer anderen Entwicklung geschieht, und mit dieser zusammenhängt.


Der neue Trog, der auf Bild 2 hereinkommt bringt an seiner Vorderseite massive Warmluftadvektion und baut von den Britsichen Inseln das Hoch rapide auf. An der Ostflanke des immer stärker werdenden Hochs muss die Strömung immer mehr auf Nord drehen, damit gelingt polaren Kaltluftmassen der Vorstoss aus dem hohen Norden Richtung Osteuropa, wo sich in ca. 100 Stunden ein markantes Höhentief über dem Schwarzen Meer abschnürt.

Die Dinge geschehen Hand in Hand und sind voneinander abhängig, wenn man möchte kann man es auch als Kettenreaktion bezeichnen.

Das ringförmige Starkwindband auf dem letzten Bild ist eine direkte Folge der Gradientwindgleichung. Diese Gleichung ist eine vereinfachte Windgleichung, die Druckgradient, Corioliskraft und Zentrifugalkraft in eine Beziehung setzt. Die Direkte Folge: Um ein Hoch herum muss die Luft schneller strömen als um ein Tief (bei gleichem Krümmungsradius und bei gleichem Druckgradienten). Das führt unter anderem dazu, dass bei gegebenem Druckgradienten die Krümmung eines Hochs nicht beliebig groß werden kann, bei einem Tief hingegen schon. Synoptisch gesehen sind Sturmhochs  daher im Gegensatz zu Sturmtiefs nahezu ausgeschlossen. 

Weht im Einflussbereich eines Hochs der Wind in Sturmstärke, sind meist katabatische Effekte (Föhn, Bora) daran schuld. 

Von der rapiden Antizyklogenese zur rapiden Zyklogenese: NESAT.

Es hat sich etwas getan .... 3 Satellitenbilder von 05 Uhr früh:




.. in der Abfolge sichtbarer Kanal, Infrarot und Wasserdampf.  Mit dem Kern ca. 900 km östlich von Manila sieht man einen schmalen, Keilförmigen Einschnitt an der Nordwestflanke des Sturms. Das ist ein Einschub trockener Luft. Ganz simpel gesagt stört das den Energiehaushalt eines tropischen Systems ein wenig, deswegen geht das JTWC im Moment nicht mehr von der Bildung eines Supertaifins (mehr als 125 kt Mittelwind) aus, sondern geht in seiner neuesten Prognose beim Landfall in gut 18 Stunden von Kat 3 und 100 kt aus. Danach wird sich NESAT in den folgenden 12 Stunden über Luzon bewegen, sich auf TS abschwächen und danach über dem Südchneisischen Meer nur ganz allmählich wieder intensievieren, wobei ihn sein weiterer Zug südlich an Hong Kong vorbei Richtung Hainan führen sollte...

Hier eine akt. Trackgrafik von Wunderground basierend auf dem JTWC


womit das Damokelsschwert eines ausgewachsenen Supertaifuns an Luzon vorbeipendeln dürfte, nicht aber jenes eines ausgewachsenen Kat3.. umso kritischer dabei die jetzt schon angespannte Hochwasserlage in einiges Landesteilen ...

Mal sehen ob dieser optimistischere Trend in 12 Stunden auch noch haltbar ist.

Gruß

Manfred

Sonntag, 25. September 2011

NESAT wird ein Supertaifun

Hallo,

Supertaifun ist keine Erfindung von mir, sondern die offizielle Bezeichnung von Taifunen, deren 10-min Mittelwind 225 km/h überschreitet. Zum Leidwesen für Luzon wird NESAT (kambodschanisch für "Der Fischer") beim Landfall am Dienstag in aller Früh unserer Zeit. sin solcher Supertaifun sein ...

NESAT heute um 02Uhr MESZ:


da ist er ca. 1200km östlich von Manila, als ein Taifun der Kategorie 1 in der Diktion des JTWC, des Joint Typhoon Warning Centers auf Hawaii.

Auf seinem Weg nach Westen findet NESAT Wassertemperaturen um 30 Grad und eine sehr geringe Scherung vor, ideal für eine rapide Entwicklung.

Hier die von weather Underground grafisch umgesetzte Prognose des JTWC, wonach NESAT mit Mittelwinden bis zu 125 knoten (225 km/h) und Böen bis 150 knoten (270 km/h) auf die relativ dünn besiedelte Ostküste des nördlichen Luzon treffen wird..


Demnach verbleibt der Kern des Taifuns ca 15 Stunden über der Insel Luzon. Erfahrungswerte der Experten lassen den Schluss zu, dass bei einer solchen Verweildauer der Sturm 40% seiner Intensität verliert und er mit Mittelwinden von 80 Knoten )144 km/h) nahe der Provinzhauptstadt Laoag als Kat2 Taifun die Insel wieder verlässt.

Gefahren: Großflächige Zerstörungen durch den Wind, Sturmflut an der Ostküste nördlich des Kerns, an der dicht besiedelten Westküste südlich des Kerns, erstreme Regenfälle im Bergland von Luzon, Verstärkung der Südwestpassatregenfälle in weiten Teilen von Luzon und südlich davon.

In wie weit der Ballungsraum der Millionenmetropole Manila davon betroffen ist, das lässt sich noch nicht ausmachen. Nach den derzeitigen Berechnungen geht der Kern von NESAT ca 500km nördlich von Manila durch ...


Mal sehen, was das JTWC morgen um die selbe Zeit meint.... da sollte NESAT schon ein starker Kat 3 sein..

Lg

Manfred

Samstag, 24. September 2011

Gefährlicher Sturm NESAT steuert auf die Philippinen zu

Hallo,

nur kurz mit einem heiklen Thema.....

bei meinem gestrigen Posting hab ich auf der Satellitenaufnahme des MTSAT der Japan Meteorological Agency etwas entdeckt, das mein Interesse geweckt hat. Es entpuppte sich als Tropensturm NESAT...


 .. dessen Zentrum heute noch ein gutes Stück östlich der Philippinen liegt. Noch ist NESAT nur ein tropischer Sturm und kein Taifun, doch steht NESAT erst am Anfang seiner zweifelhaften Karriere....

NESAT bewegt sich derzeit langsam nach West bis Westnordwest und steuert damit auf die Hauptinsel im Norden des Inselstaates, Luzon, zu. Damit nicht genug, NESAT findet auf dem Weg auch ideale Entwicklungsbedingungen, nämlich warmes Tropenwasser und geringer Scherung vor...

Dadurch erklärt sich, unter Zuhilfenahme der Taifunklimatologie, folgende Entwicklunggrafik über die nächsten Tage:




Demnach erreicht NESAT als Taifund der Kat. 4 von 5 die Insel. Und zieht man auch noch die Information der US Navy in Betracht, die mir Kollege Felix zuspielte ...


ALL MODEL GUIDANCE INDICATES A 
STEADY WEST-NORTHWESTWARD TRACK WITH AN INCREASING POLEWARD BEND AS 
THE STORM APPROACHES THE PHILIPPINES. THE JTWC TRACK FORECAST STAYS 
VERY CLOSE TO CONSENSUS. THE INTENSITY FORECAST EXCEEDS GUIDANCE, 
BUT WITH EACH SUCCESSIVE RUN, INTENSITY AIDS SHOW A FASTER RAMP-UP 
AND A HIGHER TOP-END. THE INTENSITY FORECAST IS BASED ON A SIMPLE 
CLIMATOLOGICAL RATE OF DEVELOPMENT FOR A SYSTEM OF THIS TYPE, TRACK, 
REGION, AND SEASON. TS 20W IS EXPECTED TO REACH SUPER TYPHOON 
STRENGTH NORTHEAST OF LUZON, NEAR TAU 72. 

SOME MODELS INDICATE 
THAT TS 20W COULD TRACK NORTH OF LUZON, THUS REMAINING OVER WATER 
FOR LONGER AND BEING LESS IMPACTED BY LAND INTERACTION

ONE OF THE GUIDANCE INDICATES A RECURVATURE SCENARIO. 
VERTICAL WIND SHEAR WILL INCREASE TO 20 TO 30 KNOTS OVER THE LUZON 
STRAIT; BUT SEA SURFACE TEMPERATURES WILL REMAIN FAVORABLE FOR RE-
INTENSIFICATION.//


besteht auch noch Entwicklungspotential nach oben.

Bleibt wieder die Frage, warum kein europäisches Nachrichtenportal darüber berichtet.

Lassdengedankenfreienlauf Modus an:

Zyniker könnten sagen, weil durch NESAT noch keiner ums Leben gekommen ist.....  Andere Zyniker könnten meinen,... weil Europäische Nachrichtenagenturen bezgl. Tropenstürmen von jenen in den USA abschreiben und die in den USA nicht über das schreiben, was sie nicht betrifft... Spekulation ? Körnchen Wahrheit ?


Lassdengedaankenfreienlauf Modus aus.


Spannend in jedem Fall, mal sehen wie die Expertenprognosen morgen aussehen.


Lg

Manfred

Freitag, 23. September 2011

Beim Wetter sind alle gleich ...

.. ganz besonders am 23. September !

Hallo und Grüß Gott zu diesem kurzen Posting,

heute wechseln überall auf der Erde die Jahreszeiten. In gut 2 Stunden steht die Sonne über dem Äquator im Zenit, damit beginnt auf der Nordhalbkugel der Herbst, auf der Südhalbkugel der Frühling (juhu :), am Nordpol geht die Sonne unter um erst in 6 Monaten wieder aufzugehen, am Südpol erhebt sie sich jetzt über den Horizont (geometrisch gesprochen) um erst im März wieder unterzugehen.

Heute ist also einer von nur 2 Tagen im Jahr, an dem die ganze Erde (natürlich im Lauf einer vollständigen Drehung) von unserem lebensspendenden Hausstern der Güteklasse *G* (G-Stern ist gleich guter Stern) in gleichem Maße ausgeleuchtet wird und mit Ausnahme der Pole die Tage und Nächte überall 12 Stunden lang sind.

Das habe ich für Euch anhand der verschiedenen geostationären Satelliten festgehalten....

So sieht das im fernen Osten aus...:



Und so über Europa und Afrika.....




Und so über Las Americas..



Zu sehen sind die Tageslicht-Satellitenbilder jeweils zur Mittagszeit über dem Zentrum der Aufnahme...

Bald legt sich ein bis zum 21. Dezember immer größer werdender Schatten über die Polkappen, der zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung bis zum Polarkreis auf 66,5° N reichen wird.

Lg aus dem offiziellen Frühling

Manfred



Mittwoch, 21. September 2011

Nachbetrachtung der weißen Überraschung

Hallo,


ohne dass ich mit den Kollegen der anderen Wetterdienste in direkte Kommunikation getreten bin, so zeigt der Spiegel aller Wetterberichte vom Sonntag, angefangen von der ZAMG bis hin zum Salburger Lawinenwarndienst, dass so gut wie jeder, der sich professionell mit der Wettervorhersage auseinander setzt, am Montag in der Früh vom Wetter eine ziemlich eiskalte *Gnackwatschen* bekommen hat. (Wobei ich mich dezidiert nicht ausnehme..)

Was ist passiert ?

Vom Großraum Innsbruck bis ins obere steirische Ennstal ist die Schneefallgrenze tweilweise bis 500m gesunken.  Besonders arg betroffen war das Gasteinertal. Hier fielen zwischen 20 und 35cm extrem nasser Neuschnee, Schneebruch und Stillstand auf einer der wichtigesten NordSüdbahnverbindungen der Ostalpen waren die Folge.

Hier mal ein paar Stationsdiagramme vom fraglichen Zeitraum
...


Bad Gastein



Krimml


St. Johann im Pongau

 Katschberg


Mallnitz


Auf jedem der Digramme der Talstationen sieht man eindrückliches. In Bad Gastein ging der Regen Montag Mitternacht in dichtesten Schneefall über, in Krimml am Montag in der Früh, in St. Johann/Pongau am frühen Vormittag. Der Vergleich mit dem Katschberg auf 1600m zeigt, dass zwischen den Tallagen und der Bergstation so gut wie kein Temperaturunterschied zu sehen ist.

Mallnitz liegt am Südportal des Tauerntunnels, ungefähr so hoch wie Bad Gastein. Bei ebenfalls starken Niederschlägen ging aber hier der Regen nie in Schneefall über.. ein Mysterium ? Eher ein Hinweis darauf, warum es Alpenkammnordseitig so weit runter geschneit hat .... dazu aber später mehr.


Um der Sache auf die Spur zu gehen, hilft der Radiosondenaufstieg von Innsbruck um 5 Uhr am Montag in der Früh:


Zwar sind nicht viele Daten da, die wichtigsten aber doch. Schaut einmal auf die Kurven in etwa 1500m Höhe. Hier machen Temperatur und Taupunkt einen Knick und verlaufen mit annähernd gleichen Werten entlang der 0-Grad Isotherme. Das ist die Schmelzzone des Schneefalls. Die Temperatur steigt nicht über 0 Grad, so lange bis aller Schnee zu schmelzen beginnt. Hier findet also durch den schmelzenden Schnee eine Kühlung der unteren Luftschichten statt. Das Phänomen ist alt bekannt und so genommen kein Wunder.

Wenn man nun davon ausgeht, dass man in einem Tal umrandet von hohen Bergen ist, ist es weiter nicht verwunderlich, dass kaum nennenswerte Windströmungen in die Täler hinein kommen, die Luft bleibt also mehr oder weniger mit schwachem Wind sich selbst überlassen. Gibt es weiter Niederschlag, so kühlt die Talatmosphäre immer weiter und weiter aus, so lange bis die Schneefallgrenze am Talboden ist.

Warum aber nicht in Mallnitz ? Hm. Der Wind :) Schaut man auf das Diagramm von Mallnitz, so sieht man im Gegensatz zu Bad Gastein kräftigen Nordwind vom Tauernkamm herunter (Nordföhn). Der Wind mischt die niederschlagsgekühlte Luft ständig durch und verhindert somit eine zu starke Abkühlung. Nördlich des Alpenhauptkammes lagert aber der dicke Totlufkörper nahezu unbewegt, die Warmluft aus Süden gleitet unbeirrt darüber auf und sorgt noch dazu für teils noch stärkere Niederschlage als im etwas nordföhnigen Süden.

Was sagen nun die Modelle zu diesem Fall ? Hätte man das antizipieren können ?

Die Höhentemperaturen am Montag 00, 06, 09 Uhr UTC:




Im fraglichen Bereich sieht man Höhentemperaturen von etwas unter 0 Grad in 1450m Höhe, was ganz gut zu den Meldungen der Bergstationen in der Höhe passt.


Gehen wir zu den Taltemperaturen um 06 Uhr...



sieht man im Modell Bodenwerte von 2 Grad in Innsbruck (Modellhöhe an der Stelle: 620m), gemessen wurden um 06 UTC 2,2 Grad.... das Salzachtal (Modellhöhe etwa 150m über der wahren Höhe) ist durchgehend im Bereich von 0-1 Grad, während Alpensüdseitig die Täler  deutlich wärmer modelliert wurden.

Also.. auch wenn ein feinskaliges Modell den Effekt der Niederschlagskühlung am Sonntag Abend für Montag quantitativ und qualitativ richtig eingeschätzt hat, wer hätte das zu dem Zeitpunkt geglaubt ? Ich sicher nicht.... man hat schon zuviel Irrsinn in den Modellen gesehen.

Jedenfalls, es gibt noch viel zu dem Thema zu sagen, nicht alles hat im Blog Platz, vielleicht entwickelt sich ja eine kleine Diskussion ...

Lg

Manfred


Sonntag, 18. September 2011

Extremes Starkregenereignis

Hallo,

bevor ich ins Thema einsteige, sollte ich vielleicht ein Wort zu den rechts verlinkten Loops verlieren. Zweifellos muss man nicht Meteorologie studiert haben, um selbst als rein Wetterbegeisterte(r) hieraus selbst Schlüsse ziehen zu könne, wenn es eine kleine Erklärung dazu gibt, und die will ich geben.

CAPE und CIN. Sie sind wie Bruder und Schwester, Kain und Abel, wetter.at und "Österreich". Keiner kann ohne den anderen, keiner macht ohne den anderen Sinn ..

CAPE denotiert den Wert an Energie der der Luft für Konvektion (Aufwärstbewegung) zur Verfügung steht. CIN gibt den Wert an, der ersteinmal überwunden werden muss, damit der CAPE von Gewittern genutzt werden kann. Ist der CAPE extrem, so ist meist auch der CIN extrem, das ist eine Art Selbstschutzeinrichtung der Erde damit es nicht jeden tag ganze Regionen einfach so zerlegt. Um die Regionen ausfindig zu machen, in der sich am ehesten Gewitter bilden können, sucht man nach Flecken, wo CAPE nocht vorhanden ist und CIN so klein wie möglich ist. Auf dem Loop kann man das so finden, in dem nach CAPE Isolinien sucht, die nicht oder nur lila farbig hinterlegt sind.


RADARREFLEKTIVITÄT (Modell). Sie ergibt sich aus der Niederschlagsrate, nicht aus der Niederschlagsmenge über einen Zeitraum. Sie zeigt deswegen auch mehr Details als Summenkarten, da manche Modellzellen zwar intensiv sind, aber nur kurz leben und somit kein starkes Signal in den Mengen hinterlassen. Um festzustelen ob es Modellschauer oder Modellgewitter gibt, ist es also viel klüger auf dieses Feld zu schauen als auf Summen. Man kann so auch viel besser feststellen, wann genau es im Modell zu regnen/schneien beginnt.

T850, T2m Das sind Temperaturfeldern in der Höhe von 850hPa (je nach Jahreszeit und Bodendruck ist das in 1300 bis 1600m Höhe) und auf der Modelloberfläche, wobei noch Bodeneffekte hineingerechnet werden (T2m). T850 ist im Sommer ein gutes Mass um die Maximaltemperatur bei voller Sonneneinstarhlung oder guter Durchmischung (Wind) zu determinieren. Man rechnet sich Grob die Höhendifferenz des Punktes des Interesses zu 1500m aus, dividiert diese durch 10, addiert den Wert zu T850 und zählt dann noch 2, 3 Grad für bodennahe Überhitzung dazu. Beispiel Bregenz (400m). T850 sei 17 Grad, (1500-400)/10= 11, 17+11=28, plus 3 = 31. Funktioniert gut im Frühjahr und Sommer, nicht so gut im Herbst und Winter, da die Luft hier meist viel stabiler ist. Weiters kann man mit T850 grob die Schneefallgrenze abschätzen... man schätzt die Höhe der 0 Grad Grenze und geht dann noch, 200, 300m darunter...

GUST ist englisch für Böen. Im Modell wird hierfür der Mittelwind am Oberrand der Grenzschicht genommen (das ist die Schicht in der der Boden noch einen nennenswerten Einfluss hat) und dann angenommen, dass die die maximale Böenstärke an der Oberfläche ist.

JETS ist ein Modellfeld auf der Höhe, in der die Position des Jetstreams normalerweise angenommen wird. 300 hPa entspricht je nach Temperatur der Luft .. ca 9000-9500m. Anhand der Jets kann man grob die Positionen der Frontalzone abschätzen.. Bodenkaltfronten liegen meist am Vorderrand der trogvorderseitigen Jets, Warmfronten am Hinterrand der Keilvorderseitigen Jets.

Zudem kann man auch gut Zonen, die das Potential zu Tiefdrucktätigkeitsverstörkung oder Frontintensivierungen haben ausmachen, in dem man nach Geschwindigkeitsmaxima (Jetstreaks) sucht. In Blickrichtung mit dem Jet liegen HotSpots links vor dem Streak oder rechts hinter dem Streak.

So weit so gut.

Zur aktuellen Lage:




Die Kaltfront des Systems greift gerade auf den Westen Österreichs über. Über Südfrankreich sieht man der Front massive Gewitterbildungen, das ist der Bereich, wo die Kaltfront den linksvorderseitigen Bereich des trogrückseitigen Jetstreaks, der nach Südosten vorstösst, kreuzen wird...



 Dort bildet sich in diesen Stunden eine Welle, die unser Wetterschicksal besiegeln wird....

Gewitter:



Das ist die CIN/CAPE Karte für heute 15 Uhr. Sie zeigt vor der Front nennenswerten, schwach gedeckelten CAPE in einem Dreieck Osttirol-Steiermark, Oberösterreich.. hier würde man von Gewitterbildungen im Lauf des Nachmittags ausgehen, die aufgrund der kräftigen Scherung auch Schwergewitterpotential haben...

Regen:

Schwierig, schwierig .. da hier viele Faktoren zusammen kommen.

Einerseits wirkt in Vorarlberg klassischer Weststau, zum anderen an der Vorderseite der Welle in den Südalpen konvektiv durchsetzter Südstau... Hier eine kleine Zusammenschau, wie verschiedene Modelle dieses Ereignis in Österreich werten:


GFS bis Morgen Mittag::


Das Britische Modell bis morgen Mittag:



ARW4 bis heute Mitternacht:


ARW4 heute Mitternacht bis morgen Mitternacht:



Da gibts recht große Übereinstimmung in den Modellen, sodass ich hier sicher die Einschätzung meiner Kollegen in der UWZ teile und im Wesstau von 50-80 Litern ausgehe, im Lesachtal und am Kartitsch sowie die Karnischen und Karawamken entlang bis morgen Abend vielleicht sogar bis 150.. wer weiß.... der Starkregen wird auch auf die Salzburger Gebirgsgaue, insbesondere Pinz- und Pongau übergreifen, sodass die 60 hier auch überschritten werden ...

Der äußerste Nordosten dürfte, nach eleviertem Gewitterpotential in der Nacht, erst im Lauf des Montags drankommen ...



nämlich wenn die okkludierte Front des nunmehr abgeschnürten Tiefs über Italien von Süden und Südosten her übergreift...

Wind: Zum einen ist die Druckwelle heute Abend im Osten interessant (vielleicht Böen bis 30 Knoten), am Montag und speziell zum Dienstag hin wird der Druckgradient über den Alpenostrand so markant, dass man hier .. also zwischen Semmering und Geschriebenstein mit Nordwest bis Nordwind in Sturmstärke rechnen muss...



Also, da kommt viel über unserem kleinen Land zusammen, die Ausprägung einiger Unwetterparameter wird sich bei derart viel Konvektion im Spiel sicher auch erst im Lauf des Ereignisses konkretisieren. Sehr spannend..



Lg

Manfred

p.s hab ich vergessen. Die Schneefallgrenze wird es morgen auch v.a zentral- und nordalpin bis tw. an die 1000m runter'pracken'...


Freitag, 16. September 2011

Wettersturz am Sonntag

Hallo,

mit wenigen Ausnahmen gilt der September in Mitteleuropa als relativ unwetter-ungefährlich, um hier dieses Unwort zu verwenden. Nicht aber 2011... Man könnte sogar meinen, dass wir bislang sogar mehr Unwetteraktivität als im Juli hatten .. und die Statistik wird sich weiter in Richtung des Septembers neigen .... ein Blick auf das aktuelle Satellitenbild:


Am Atlantik brodelt es gewaltig. Ein altes System liegt vor der Küste des Vereinigten Königreichs, eine Zyklone mit ihrem Kern westlich von Island steuert nach Südosten und nimmt das alte Britische System unter seine Fittiche. Im lauf des Samstags gerät Kerneuropa damit an der Vorderseite des neuen umfangreichen Systems unter kräftige Warmluftadvektion, die Temperaturen schnellen nach oben:


Richtung Sonntag kommt aber von Westen her die Frontalzone, diesmal an der Position des Jets festgemacht, schon recht nahe:



Wir sehen das Zentraltief mit Kern über Südschottland am Samstag Abend, an seiner Vorderseite ein kräftiger Jet gen Skandinavien gerichtet, an seiner Rückseite ein noch viel stärkerer Jet nach Südosten gerichtet. Eine einfache Regel bei dieser Konfiguration besagt, dass der Trog beinahe zwangsweise nach Südosten Richtung Mittelmeer ausbrechen muss.... was zum Sonntag hin auch geschieht:





Man sieht zum einen, wie die Front näher rückt und sich am Sonntag quer über die Ostalpen legt, sich aber auch gleichzeitig an der nach Südosten ausbrechenden Trogspitze ein neues Zirkluationszentrum (Tief) bildet.

Die Temperaturunterschiede am Sonntag Nachmittag zwischen Ost/Südost und West werden krass sein:


 .. und dabei gibt es unmittelbar vor der Front auch genug Energie für substantielle Konvektion:


Eine Anmerkung zu dieser Karte: Sie zeigt die Energie die aufgebracht werden muss, im Konvektion zu triggern in Farben, und die Energie die für Konvektion zur Verfügung steht, in Isollinien. Haarig ist es also dort, wo es *weiß* ist, und auch gleichzeitig Cape vorhanden ist (z.B Isolinie mehr als 100 J/kg). Das ist in einem Streifen von Slowenien bis ins Waldviertel der Fall.

Von Südwesten kommend rechnen die Modelle jedenfalls im Lauf des Nachmittags mit dem aufkommen teils kräftigen, auch gewittrigen Regens, mit isolierten Zellbildungen vor der Front:





wobei durch die Verwellung südlich der Alpen die größten Regenmengen irgendwo zwischen Osttirol und dem Loibl zu erwarten sind, und gleichzeitig die Schneefallgrenze im Vorarlberger und Tiroler Oberland gegen 1000m sinkt. An der Front kann es im Osten, der gewittertechnisch *WAHRSCHEINLICH* eher verschont davon kommen wird (anders als der Südosten ..) zu einer ordentlichen DRuckwelle mit 80-er Böen, wie schon mehrfach in diesem Monat, kommen ..

Also: Viele Augen die die Mets am Sonntag auf viele Parameter im Alpenraum und rundherum richten müssen.

Lg

Manfred

P.S rechts oben gibts jetzt ein Linkkastl, über das man sich ausgewählte Profi-Animationen alle 6 Stunden neu anschauen kann. Updatezeiten sollten so gegen 10:45, 16:45, 22:45 und 04:45 sein.