Montag, 6. Januar 2014

Winter ?

Hallo,

fast eine Woche ist seit meinem letzten Eintrag ins Land oder besser gesagt die Länder gezogen. Das Thema war damals, ob sich der Jänner 2014 nicht doch auch erbarmen könnte, dem Wetterkalender und der Klimatologie ein wenig gerecht zu werden. Da wurden sehr zarte Zeichen gedeutet.


Die Gute Nachricht für alle gegner eines vorgezogenen Frühlings: Nun, es könnt' was werden ;). Die Schlechte: Nix is fix.




doch lasset mich erklären. Wie fast immer fangen wir mit dem Blick von oben an:


... zwar ist rezenterweise wieder ordentlich Neuschnee in die Täler Osttirols und Oberkärntens gefallen, mit an sich winterlichem Wetter hat das aber nichts zu tun, denn lediglich die hohe Niederschlagsintensität und das damit verbundene isotherme Absinken der Schneefallgrenze war dafür verantwortlich. Denn das Satbild spricht eine ganz andere Sprache. Vor einer Schallplatte mit Kern westlich der Britischen Inseln strömt in Bälde wieder auf breiter Bahn subtropisch gewärmte Luft aus Südwesten nach Mitteleuropa.

Und dennoch könnte eben dieser Zustrom ein Ablaufdatum haben .... Könnte - das sei wohl gemerkt, denn wie die geneigte Leserschaft sehen wird ist die folgende Interpretation der ECMWF Simulation der nächsten 8 Tage eine Geschichte der haarsträubenden Wagnisse. Ich machs aber dennoch, weil man anhand dessen wieder mal ein paar relevante und an sich gut bekannte Abläufe demonstrieren kann.


Der Initiator der möglichen Umstellung ist auf obigem Bild schon da, aber unsichtbar... es handelt sich um einen kleinen Keil... und die sind im Wolkenbild durch Absinken eben meistens unsichtbar ;-)

Aber im Modell taucht er auf:


Der wandert in den kommenden 24h an der Nordflanke des derzeitigen Tiefs logischerweise**  nach Westen, ins Seegebiet um Island:

(** Es mag hier eine Rolle spielen, dass es für antizyklonale Krümmungen und Bewegungen einen durch das Gradientwindgleichgewicht bedingter Grenzradius gilt. Der Kleine Keil kann nicht nach Südosten der Strömung folgend abbiegen, es bleibt nur der Weg nach Westen.)


 .. und bekommt wieder 24h später Anschluss an den Keil, der sich an der Vorderseite einer Kanadazyklone Richtung Grönland ausstreckt:


.. damit ist das ehemalige Orkantief in Europas Nähe nach Westen und Norden hin durch einen starken Keil abgeschnitten und wabert langsam nach Osten.  Das allein ist eine nach eher unwirliche weil nichtssagende Lage... wir brauchen noch etwas Pfeffer... und die Peffermühle dreht sich wieder 24h später:



Der Keil hat sich auf Ostkurs mittlerweile zu einem System gemausert, dass das Westwindband bis weit in den hohen Norden stört. Unterdessen bildet sich im Vorfeld auf den Atlantik ausbrechender kanadischer Kaltluft eine Welle über dem Mittelatlantik.... die sich wieder binnen 24h mausert...




.. und daher an ihrer Vorderseite abermals einen kräftigen Keil aufwölbt. Wo immer solche Aufwölbungen durch die starke Entwicklung eines Tiefs geschehen, muss bekanntlich bedacht werden, dass die Rutsche auf der Vorderseite eines so entstehenden Keiles in die andere Richtung, also nach Süden geht.... genau das geschieht abermals 24h später:


.. wmot sich zum Ende meiner Betrachtung in gut ein er Woche ab jetzt ein Vorstoss polar-Arktischer Luftmassen gen Mitteleuropa durch das so genannte Downstreamdevelopment ergeben könnte.


So far so good: Ich fasse zusammen, was die EZ-Simulation für einen Ausweg aus der Krise findet:

Das lässt sich in 2 kritische Phasen einteilen:

- 1) der Zonale Wirbel muss gebrochen werden. Das geschieht durch eine extreme Amplifizierung der Wellen (Keil) an der Vorderseite des aktuellen Orkantiefs, wobei dann die Drehzentren um die gemeinsame Achse wabern und sich durch die Allianz mit einem Kananda-genetischen Keil ein Block entsteht.

- 2) Downstream Development. An der Vorderseite einer neuen Strumzyklone kanadisch gewellten Ursprunges bäumt sich ein kräfiger , frischer Keil über dem Ostatlantik auf, an dessen Vorderseite die Kaltluftblase aus Nordosteuropa nach Süden wandert.

Das Wastwindband wird dabei nachhaltig gestört, was man durch den Vergleich des aktuellen Jetstreams mit dem simulaierten Jetstream am Wochenende erkennen kann:

Heute:


... Straffes, recht gerades Band. Der Samstag:


Low Index, extreme Mäandrierung im Bereich Europa/Ostatlantik mit zahlreichen kleinen Drehzentren.

Das ist zwar vielleicht noch nicht der große Wurf, dennoch hat eine Ausgangssituation wie oben ein Potential eine auf längere Sicht jahreszeitgemäße Periode einzuleiten.

Die vielen Schritte dorthin zeigen wohl auch auf, dass es hier grosso modo eine extreme Variabilität im Entwicklungsspektrum der kommendden Tage gibt, was immer der Fall ist wenn Wellen mit kurzer Weellenlänge involviert sind. Auf Deutsch: Kann gut sein, dass so gut wie nichts vom heutigen Posting den Wahrheitsbeweis antreten wird ;-)

Mein Bauchgefühl sagt mir aber .. und mehr als ein Bauchgefühl ist es nicht, dass die Lage kippen wird.

In so fern .. schönen Feiertag :-)

LG

Manfred


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