Mittwoch, 23. November 2011

Ausser Spesen ...

.. nichts gewesen.

Hallo,

die Besonderheit des Kaltlufttropfens, der für den heutigen Mittwoch im Raum stand, ist nunmehr verpufft, ähnlich wie Hoffnungsbekundungen für die finanzielle Sicherheit im Euro-Raum 2 Tage nach jedem EU- Gipfel.

Sah es mit der Ausgangslage vom 20.11 für heute noch so aus:



so ist der Wiedererkennungswert in den aktuelllen Modellrechnungen über Mitteleuropa beinahe gleich 0:


Statt einem kräftigen Höhentief im Dreiländereck Polen/Deutschland/Tschechien hat man also nur noch mit einem beinahe toten Trog über Nordostpolen zu rechnen.

Die gute Nachricht. Es gibt eine neue Chance, dass der Hochnebel-Trübsinn im Osten und Südosten des Landes einem Ende zugeht, die schlechte Nachricht ist, dass das noch ein paar Tage dauert.

In der Nacht von Freitag auf Samstag geht ein erster Bodentrog über den Nordalpen durch, er gehört zum auslaufenden Rand eines Tiefs über Skandinavien:


Mit dem dahinter aus Westen folgenden Zwischenhoch dreht der Wind am Samstag zart auf West, was die Hochnebeldecke zumindest erheblich schwächen sollte.

Wenn das noch nicht reicht, so stehen am Sonntag die Chancen besser als je zuvor:



Im Lauf des Sonntags geht die Kaltfront eines über Skandinavien ziehenden Orkantiefs bei und durch. Dieses durch die Bank recht abgesicherte Szenario würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Inversion putzen, die Temperaturen in den Niederungen sprunghaft anschnellen lassen, auf den Bergen purzeln lassen. Aufgrund der Randlage ist aber keinesfalls mit irgendeiner Art von erheblichen Niederschlägen zu rechnen.

Die Liftbetreiber (siehe http://ooe.orf.at/news/stories/2510316/ ) brauchen also gar nicht erst hoffen, sie wären besser beraten sich erst einmal mit der Realität abzufinden. Diese lautet, und auch das ist durch die Modelle gut abgesichert, dass in den nächsten 10 Tagen mit trockenen und übernormal temperierten Wetter auf den Bergen zu rechnen ist.

Warum ?

Wie so oft kann man das anhand des Verhaltens des Atlantiks sagen.

Schauen wir uns die Jetkonfiguration zum Ende des momentan deterministsich vorhersagbaren Bereichs in ca 90 Stunden an:



Ein ausgeprägter Jetstream zieht sich vom Mittelatlantik bis Südskandinavien und fungiert als Führungsschiene für die Hochs und Tiefs. Ein Wellental sieht man bei Großbritannien, ein nächstes ist knapp westlich des Kartenrandes angedeutet. Das sind Wellenlängen, die nahe an der stationären Wellenlänge liegen. Man kann davon ausgehen, dass sich in den Tagen darauf dieses Muster ganz langsam weiter nach Osten verlagert, was bedeutet, dass Europa auf die Vorderseite einer sehr langsam ziehenden Ostatlantikzyklone gelangt. Abermals Hochdruck und zunehmende Warmluftzufuhr aus West bis Südwest wären die Folge. Inversionswetterlage mit gewisser Föhnneigung. Nicht gut, wenn man Schnee will.

Es bleibt dabei. Soll sich an diesem, auch schon jetzt vorherrschenden Wettercharakter etwas ändern, muss sich dramatisch etwas an der Langwellenkonfiguration ändern. Der Jetstream muss viel mehr meridionalisieren (schlängeln) und über dem Mittelatlantik sollte ein markanter Langwellenrücken stehen. Wie lange es braucht, bis dieses (auch nicht meinen Wünschen entsprechende) Wunschwetter eintritt, steht in den Sternen.

Ganz so egoistisch sollte man in der Betrachtung nicht sein, denn z.B für den Mittelmeerraum waren die letzten Wochen turbulent, bleiben turbulent (siehe obige Karte) und auch die Mittelfristprgnosen bleiben turbulent, da immer alte Höhentiefs den Schleichweg über Nordafrika nutzen um weiter zu kommen ...

Das schlägt sich auch in den Saisonalvohersagen nieder:

Was sagt uns dieses Kartenkonglomerat ? Dass man z.B in Nordafrika durch die gesamte Atmosphäre hindurch mit deutlich stärkeren Westwindkomponenten (Jetbeeinflussung !) zu rechnen hat. Wo ein Jet ist, ist meist auch eine Front... man könnte also interpretieren, dass in den Langfristprognosen der Trend für Zyklonenzugbahnen über Nordafrika hinweg nach Osten bestehen bleibt.


Zusammenfassend kann man sagen. In den deterministischen Modellen ergibt sich kein Anhaltspunkt, dass der Winter im Alpenraum auch wettertechnisch Einzug halten wird.

Die Inversionsauflösung im Alpenraum am Sonntag wird zwar wahrscheinlich kommen, die getötete wird im Lauf der neuen Woche aber wahrscheinlich auch wieder rasch von einer neuen Inversion ersetzt, und die Trockenheit geht bis auf Weiteres in die Verlängerung.

Schlecht für den Tourismus, aber: Besser jetzt trocken, als im Frühling oder Sommer...

Lg

Manfred



1 Kommentar:

  1. Oh man... der Titel des Blogeintrags sagt schon alles... Langsam aber sicher hängt mir der Dauerhochdruck zum Hals raus.
    lg Exi

    AntwortenLöschen

Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !