Sonntag, 20. November 2011

Hoffnung auf die Wende

Hallo,

die Überschrift ist natürlich nur wetterpolitisch zu verstehen :) . Der heuitige Eintrag erfolgt, weil es wirklich Hoffnung gibt, dass das derzeitige Hochdrucktrauerspiel über Europa seinem Ende zugeht.

Die aktuelle Situation:



Etwas verworren, drum wollen wirs aufdröseln. Südostlichz von Grönland liegt der Kern eines umfangreichen, gealterten Tiefs, vor Gibraltar ein hochkonvektives, beinahe Frontenloses Höhentief. Über Mitteleuropa sieht man noch das Hoch, allerdings schon geschwächt von einem zarten Trog quer über Deutschland. Das für Österreich interessanteste System befindet sich allerdings vor der Norwegischen Küste. Ein schwaches Frontensystem, das zunächst auf Ostkurs ist, aber ab Wochenmitte unser Wetter maßgeblich, wenn auch nicht mit dramatischen Auswirkungen beeinflussen wird. Dennoch, es könne Flocken rieslen lassen.

Die Höhenströmungskarte dazu:



Auf der Jetkarte findet man all die oben genannten Elemente wieder. Das System vor Skandinavien ist beispielsweise durch einen schwachen Kurzwellentrog repräsentiert...

Schauen wir uns an, was es im GFS über die nächsten zweieinhalb Tage macht...



Bis heute Mitternacht kommt der Trog zur Ostsee voran, allerdings sieht man auch, dass die Ostwärstbewegung nicht mehr haltbar ist. An seiner Rückseite weht nun ein starker, direkt nach Süden gerichteter Jet, eine Folge der Verstärkung des Hochkeils über der Nordsee, der wiederum vom Islandtief aufbaut wird. Klassisches Downstream Development. Der Trog kann also gar nicht mehr anders als nach Süden vorszustossen...




Was er bis Dienstag Mitternacht auch macht. Dabei verkürzt er seine Wellenlänge und schnürt sich zunehmend ab...



Bis Mittwoch Mitternacht haben wir ein abgeschlossenes Höhentief über Polen, einen Kaltlufttropfen, der nun an der Südflanke des Skandienavienhochs nach Westen wandert und an seinem Südrand auch den Alpenraum streift.


Was nun tatsächlich aus dieser Situation wird, ist unklar. Tatsache ist, dass es im Bereich eines Kaltlufttropfens zu Hebungsvorgängen kommen kann, insbesondere auf seiner Rückseite, das ist in diesem Fall seine Ostflanke. Hier gleitet milde Luft aus Süden über den Kaltluftkörper auf, und die Bodentemperaturen sind im Bereich der Kontinentalluft teils im Frostbereich:


Tatsächlich gibt es bei der Konfiguration im GFS später Niederschläge an der Ostseite an der Höhenwarmfront des Tropfens...



.. solche würden dann nach Wochenmitte als Schnee fallen.

Gut, jetzt muss man natürlich wieder zurückrudern. Obwohl ein ähnlicher Wetterablauf in vielen Modellen zu finden ist, ist der Kaltlufttropfen sehr sehr klein und mit dem entsprechender Vorhersageunsicherheit behaftet. Das heisst, er kann sich ganz anders entwickeln... und das hier Gesagte kann schon in 12 Stunden wieder verfallen sein.

Das weitaus wichtigere ist... hintenraus besteht keine auch nur irgendwie geartete Chance auf winterliches Wetter, denn der Atlantik beginnt immer stärker zu brodeln, wie man auf der Samstags-Jetkarte schön sieht:


Man würde hier vermuten, dass die Tendenz in Richtung einer zyklonal angehauchten Vorderseitenlage vor einem Ostatlantikmonstrum mit übernormalen Höhentemperaturen und auch deutlicher Südföhnneigung geht. Das kann kein Kaltlufttropfen verhindern, würde ich jetzt meinen.

Succus: Hoch ade, was allerdings nachkommt ist mit Ausnahme eines 48-stündigen Intermezzos als nicht wirklich winterlich zu bezeichnen, und auch der Trockenheit wird es auf weiteres keine Abhilfe leisten ...

Lg

Manfred

1 Kommentar:

  1. egal, hauptsache das Dreckshoch verschwindet endlich. Sonst sind wir hier im Osten bis Monatsende ausgebleicht. Ist ja schließlich nicht die Polarregion.

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !