Freitag, 20. April 2012

Sommer zum Aprilausklang ?

Hallo,

bevor wir uns über den Sommer unterhalten, macht es durchwegs Sinn, sich ein Sekunderl mit der aktuellen Lage zu beschäftigen ...


Ganz Mittel und Westeuropa liegt unter einem Popcorngewölk begraben. Quer über Deutschland und Tschechien bis hinein nach Österreich sieht man um die Mittagszeit sogar hochreichende Konvektion, es handelt sich um Gewitter und gewittrige Schauer.

Wie kann man sich das alles erklären ? Vor allem die Absenz jedweger frontaler Strukturen ? 3 Karten hierzu.



Anhand der Jets sieht man, wo die Frontalzone wirklich verläuft. Sie zieht sich vom Atlantik bis hinein in den zentralen und östlichen Mittelmeerraum, Österreich liegt auf der kalten Seite der Front.





Die Reltopkarte zeigt uns im Einflussbereich des uralten, zahnlosen Tiefs über den Britischen Inseln. Die Kaltluft des Tiefs hat den Kern bereits vollkommen umrundet und erreicht den Alpenraum seit gestern aus SÜDEN was nur auf den ersten Blick oder aus erste Hinhören eigenartig erscheint.



Die Vorticityadvektion untermal das oben gesagte. Um das Steuerzentrum bei Irland kreisen zahlreiche Kurzwellentröhe um den Kern, eben erreicht uns einer die KWT's aus Süden.

Die ehemals atlantische Kaltluft, die uns da aus Süden erreicht hat bei ihrem Umweg über das Mittelmeer seit gestern etwas Energie getankt, deswegen sind die Zellen in Österreich im Vergleich zu gestern teilsweise schon recht kräftig, wie das Bild von der schönen Miss Gmünd (Waldviertel) von heute Mittag zeigt:


Die Reflektivitäten erreichen im Kern der Zelle an die 50 dbZ. Dazu gibt's ein paar Einschläge vor allem in der Osthälfte des Landes:


Gut gut, solche Fälle von Luftmassentransformationen durch das Umlenken atlantischer Kaltluft über das Mittelmeer und spätere Nordwärtsführung sind zwar selten, aber prinzipiell bei uns durchaus bekannt.  Geht das jetzt auf ewig so weiter ?

Nein :) Es tut sich etwas, und mit etwas Wagemut erkennt man recht deutliche Zeichen eines frühen Sommerbesuchs in der nächsten Kalenderwoche. Die Sequenz:




Hier möchte ich noch kurz verweilen und ankündigen, worauf ich hinauswill. Schaut man auf den Ostatlantik, so sieht man dass die Frontalzone dort sehr straff und geradlinig auf Kontinentaleuropa hin verläuft. es handelt sich um eine sehr effektive Rutschbahn für Kurzwellen.



Am Sonntag erreicht uns so eine vom Zentrltief umgelenkte Kurzwelle aus Westen, während eine neuer Trog aus Westen gen Großbritannien vorstösst.


Am Dienstag hat dieser neue Trog die Stelle des alten Tiefs eingenommen. Gleichzeitig bereit sich eine neuer starker Trog südlich von Island zum Sturm auf die Britischen Inseln vor.


Er erreicht diese am Mittwoch auf recht südliche Bahn..


bremst sich ein und vertieft sich auf dem Ostatlantik. Im gegenzug wöbt sich unter massiver Warmluftzufuhr über Mitteleuropa ein kräftiger Keil auf..



.. eine Situation, die bis in nächste Wochenende hineinreichen könnte und auch von GFS so ähnlich gesehen wird. Da kann man sich in den Föhnregionen zum Ende der Woche schon gut und gern Werte jenseits der 25 Grad vorstellen.

Lg und schönen Freitag Abend,

Manfred


1 Kommentar:

  1. Danke für deine sehr ausführlichen Analysen. Immer wieder eine Freude einen neuen Post von dir zu lesen und danach die Wettersituation in den kommenden Tagen zu verstehen :)
    lg Alex

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !