Samstag, 26. Januar 2013

Atlantik *reloaded*

Hallo,

2 Wochen ist es nun her, seit dem die Großwetterlage atlantischen Luftmassen, die nach Kontinantaleuropa wollten, Hausverbot erteilt hatte. Momentan hüllt sich der Mantel des Schweigens (durchbrochener Stratus) über eine mehr oder wenige Dicke Schneedecke im gesamten Alpenraum. Durchgängige 2 Wochen sind dieser Jahre eine überraschend lange Periode an Winterwetter, das diesen Namen durchaus auch verdient hat.

Nun pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass diese Periode ihrem Ende zugeht, der Wetterblogger möchte Euch hingegen bildlich vermitteln, mit welchen Waffen der Atlantik nun zum Angriff bäst:


Um in martialischer Menschensprache zu bleiben, hat der Atlantik seine Ultimative Winterwettervernichtungswaffe aus der Reserve geholt, in Form eines Orkantiefs südwestlich von Island. Dieses ist rekordverdächtig stark, wie die aktuellen Modellsimulationen zeigen:



Von einem Kerndruck von nur

928 hPa 



heute zu Mittag geht das ECMWF momentan aus, das ist ein Wert, den nur ganz ganz wenige Nordatlantische Zyklonen vor dieser Zyklone unterschritten haben, drunter DER Sturm des letzten Jahrhunderts, der BRAER Storm vom Jänner 1993. Laut Wikipedia, das sich im wesentlichen auf die Aufzecihnungen der Royal Meteorological Society bzw. des NCEPS haben erst 5 Zyklonen bisher (seit dem man Aufzeichnungen hat) die magische 930 hPa Grenze unterschritten, mit dieser sind es 6.

Seiner Stuktur nach ist es am Höhepunkt seiner Entwicklung angelangt ...


Hier die relative Feuchte in 500 hPa bzw. die Äquivalentpotentielle Temperatur:



Kernnah sorgt eine Dry Intrusion (trockener Einschub) noch für Zyklonen-Zunder, die Energieverteilung zeigt uns aber auch den schon einigermaßen fortgeschrittenen Okkluisonsprozess, dh. stärker wird die Zyklone nicht mehr.


Gegen diese geballte Advektion atlantischer Warmluft kann unser schwächelndes Kältehoch nichts ausrichten. Es wird von der stärker werdenen Westströmung in der Höhe erfasst, allmählich nach Osten verfrachtet und dabei auch abgebaut.

Bei uns steigen die Werte ab morgen Sonntag deutlich an, erst in der Höhe, dann allmählich auch in den Tälern, zuletzt im Flachland. Bis Dienstag Abend wird auffrischender, zum Teil auch stürmischer Westwind die allermeisten Frostlinsen vertrieben haben, und am Mittwoch tagsüber kann man sich dann wieder vergegenwärtigen, wie sich 10 Grad oder ein bisschen mehr denn so anfühlen:


In der Mittelfrist steht der Trend auf *abwechslungsreich*, dh. gerade vor den Semesterferien muss sich niemand ernsthafte Sorgen um den Schnee in den meisten Wintersportgebieten machen, da es nach einem recht lustigen Trog-Keil Wechselspiel aussieht.

Mal schauen wie lange dem Februar das Westwetter gefällt.

Lg

Manfred

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