Mittwoch, 8. September 2010

Favonius Nocturnus (Nächtlicher Föhn)

Hallo,

7 Jahre Lateinunterricht haben zu der Überschrift geführt... einzelne Wetterfühlige hatten in dieser vergangenen nacht sicher Einschlafprobleme und einen erhöhten Verbrauch an Paracetamol, Aspirin, Baldriantropfen, Seicherwasser und ORF-Programm. Grund: vor allem in den Seitentälern des nördlichen Zentralalpenkammes ging der Föhn ungebrochen durch... Ich hab da ein paar Stationstaferln zusammengestellt (im Gegensatz zu den Taferln vom Haider, Gott hab ihn selig, oder a net,  und vom Strache ist diesen meinen Taferln ein gewisser Wahrheits- und Informationsgehalt nicht abzusprechen ....

Fangen wir mit dem Gasteinertal an, und zwar an der UBIMET-OEBB Station in Böckstein am Tauerntunnelnordportal:





Der starke Südostwind geht die ganze Nacht ohne nennenswerte Variation durch, die Temperatur bleibt trotz der 1200m nicht wirklich unter 16 Grad.

Ganz genauso schauts in Kolm-Saigurn im westlich benachtbarten Tauernseitental aus:


Genauso gint der Föhn an der UBIMET-OEBB Station in Patsch, ein paar km südlich von Innsbruck durch:


.. währernd über den heiligen Hallen der Innsbrucker Uni zwischendurch den Geist aufgegeben hat, um vor wenigen Stunden aber wieder in voller Pracht zu erföhnen:





Lustig auch der Rheintalföhn, bei unseren eidgenössischen Nachbarn. In maeinfeld geht immer noch straffer Südwind, eine Höchsttemperatur von mehr als 20 Uhr gabs rund um Miternacht herum, seitdem gehts trotz Föhn mit der Temperatur aber steil bergab. Da drückt es wohl schon was potentiell kälteres rein...



Wir haben das die Modelle erfasst ? Unsere zumindest relativ gut ;)



Die Synoptik dazu ist klassisch, wir liegen in Westösterreich unmittelbar vor einem aus Westen übergreifenden ausgeprägten Trog...


Ein so ein harmloses Föhnerl mit deftigen regionalen Unterschieden ist schon etwas Feines, es erfreut das Herz des Synoptikers. Zum Sterben verurteilt ist es jedenfalls, da die Frontalzone, zwar unter Verwellung, aber dennoch beharrlich nach Osten voranschreitet und es grausamst, weil sehr langsam, ausradieren wird.

Zoom 20000km nach Südosten: Heute gabs in Melbourne eine genialen Frühlingstag .. Sonne, Quellwolken und dazu 17 Grad, das schafft gute Laune.

Dazu ein paar Eindrücke aus dem botanischen Garten:



Blick auf die City


Das Kreuz des Südens


Display der Wetterstation im Botanischen Garten

Baumfarn


Gemeinhin wird diese Staude Harry Potter Baum genannt


In der Regenwaldabteilung


Frisches Baumfarnblatt


Palmenmix und Immergrünes dahinter


Queensland Flaschenbaum


Graspalme, dahinter eine Norfolk Island Pine


Die Staude wächst bei uns um Eck, eine Rotföhre



meine Wohnstraße in South Yarra



Lg

Manfred

4 Kommentare:

  1. Während Freund favonius im Westen bläst, im Osten uns der Hochnebel den Tag vermiest. Oder so ähnlich :-)

    5K - Inversion bei ca. 1200 m. Darüber Westwind, darunter entkoppelt weiterhin SO ...

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  2. werter CT, woher kenn ich die geschilderte Situation bloss ? ;-)

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  3. hier hochnebeliger warmfrontnieselregenstarkersüdostwindlurchschlazbeiflauschigen10grad.

    jetz wirds aber langsam wärmer, warten auf die maskierte gewitterkaltfront, die kommen wird, wenn ich bereits schlafe.

    grüße in die föhnhauptstadt des Südens ;)

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  4. danke für die tollen fotos aus dem bot. garden, hatte leider am letzten wochenende nicht solches wetterglück, war aber trotzdem schwer beeindruckt von dieser stadt und werde wohl früher oder später auch einen echten urlaub (min. 4 wo) in down under absolvieren müssen. am meisten hat mich die freundlichkeit und offenheit der leute - obwohl großstädter - fasziniert, in good old Europe ist sowas in den städten, insbesondere den tourismusmetropolen, nicht vorstellbar; und die stimmung bei collingwood vs. bulldogs war ebenfalls grandios.

    genieß den frühling, Uwe

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !