Donnerstag, 2. September 2010

Warum die USA ?

Werte Leserschaft,

willkommen zu Posting 272. Dieses ist eines der seltenen Stänkerpostings. Zur Zeit sind auch unsere Medien voll mit Meldungen dass ein Hurrikan die Ostküste der U.S.A treffen wird. Die Frage ist (provokant): Was interessiert das uns Mitteleuropäer ? Oder neutraler formuliert: Was interessiert uns Mitteleuropäer das mehr, als Taifune und Zyklone, von denen wir im Pazifik erst immer im Nachhinein erfahren, wie viele Menschenleben sie unglücklicherweise gefordert haben ?

Die Antwort ist aus meiner Sicht einfach. Ein Australisches Zitat auf Europa adaptiert: Europe is hanging on America's ass. Von der Wirtschaft, über die Politik, bis hin zu Medien und Wetter zieht sich das durch.

Nicht dass man mich falsch versteht.. das Risiko an der Ostküste ist hoch und viele Menschen sind in Gefahr... nur was macht diese Menschen wertiger als Menschen auf Taiwan oder auf den Philippinen ?

Auch hierzulande, zumindest auf den deutschen Sprachraum bezogen, gibt es viele selbsternannte Hurrikanexperten, die sich auf die Karibik konzentrieren, eben weil mit diesem Amerikanismus viel Publicity zu machen ist.

Meteorologisch gesehen gibt es für die Amerikalastigkeit der Tropensturmberichterstattung  keinen Grund, die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit eines Tropischen Systems stammt aus dem Indischen Ozean, als ein Zyklon die dem Australischen Broome vorgelagerten Inseln überquerte. (406 km/h, Zyklon *Olivia*, 1996 LINK HIER).

Das Problem, wenn man es national beschränken möchte, geht natürlich auf die hiesige Staatspresseagentur zurück, und auf die Medien, die teils als Eigentümer, teils aus Faulheit deren Meldungen 1:1 abschreiben. Und so kommt es, dass wir auf orf.at verfolgen können, welcher Hurrikan die Ostküste in 48 Stunden heimsuchen wird und welcher ihm nachfolgen wird, ohne auch nur eine einzige Zeile darüber zu lesen, wie viele Menschen in den polnischen Beskiden in den letzten 2 Tagen aufgrund des extremen Regens ihr Dach über dem Kopf verloren haben. Siehe:



wetterinfos Leser waren informierter: siehe http://wetterinfos.blogspot.com/2010/08/rekordverdachtig-kalt.html


Tu felix Austria



Lg Manfred

3 Kommentare:

  1. Besonders pikant finde ich, dass einerseits, wie Du sagst, die Aufmerksamkeit auf die USA gerichtet wird, weniger auf Asien oder Australien, wenn's dort zur Sache geht, aber andererseits zur pakistanischen Flut eine Welle der Spendenfreudigkeit aufbrandet, aber unsere Nachbarn, etwa die Sachsen, Tschechen oder Polen, die heuer schon mehrfach von Hochwasser betroffen waren, völlig in der medialen Versenkung verschwinden. Und es ist nicht etwa so, dass den genannten Regionen großartig geholfen wird.

    Gruß

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  2. Hallo,

    volle Zustimmung, ich nehme an Pakistan ist dermaßen rasch und breit in die westeuopäischen Medien gekommen, weil CNN dort immer eine Horde von Reportern parat hat, das hilft. Nicht dass die Flut dort überbewertet wurde, keineswegs, ein menschliches Drama sondergleichen, ich erinnere mich aber an Fälle, wo Bangladesh oder Myanmar zum xten Mal beinahe komplett unter Wasser standen, weil das aber *eh* immer wieder vorkommt, recht bald aus den Schlagzeilen verschwinden, von Spendenaktionen ganz zu schweigen. Die USA geben halt auch hier den Ton vor, weil so gut wie alle Europäischen Medien darauf angewiesen sind, was die berichten ...

    Gruss

    M.

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  3. ein sehr interessantes posting, das zum nachdenken anregt. erst bei genauerem betrachten fallen einem da wirklich etliche beispiele ein... danke !

    Lg

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !