Donnerstag, 12. August 2010

Föhntag im Oschten

Hallo,

vielleicht ist dem im Osten beheimateten geneigten Leser und der noch geneigteren Leserin heute etwas am Himmelsbild über Wien, Niederösterreich und dem Burgenland aufgefallen. Vor allem am Vormittag war der Himmel voll mit kleinen Fischlein.



Das war kein Zufall, die Fischlein haben einen Namen und der lautet Föhnfischlein. Ziemlich früh am Morgen hat der Föhn durchgegriffen, und tagsüber uiemlich Gas gegeben.

Hier eine Windkarte:


Wir sehen reinen Südwind in der Buckligen Welt und im Günsergebirger, und am Neusiedler See, SüdSüdost in Wien, Südostwind im Weinviertel und im Waldviertel, Ostwind im Alpenvorland, das typische Muster bei Alpenostrandföhn.

Warm wars auch:


Genialerweise stechen die föhnigen Stationen auch durch niedrige relative Feuchten heraus:


Energietisch gibts aber keinen Unterschied zwischewn den wärmeren und kälteren Orten, wie die Karte der Äquipotentiellen Temperatur eindrucksvoll eintönig zeigt.


Das Ereignis war auch gut vorhergesagt:


Sogar die Windkonvergenz in Oberösterreich war vom Modell erfasst.


Der Föhn im Oschten stand im Gegensatz zu einem einermaßen trüben bis aufgelockert bewölkten Tag im Weschten und dem esntsprechend dort tieferen Temperaturen:


bzw. höherer Wärmebelastung im Oschten:



Verursacht wurde der Föhn von einem kräftigen Ei über der Ostsee....






das seinen Schwerpunkt in den kommenden Tagen nach Südwesten verlagern wird:


Mit dem Föhn in dieser Art ist es bald einmal vorbei, ab Freitag übernehmen zunehmend gewittriger Starkregen bzw. Gewitter themselves den Kochlöffel in der österreichischen Wetterküche....

Lg

Manfred

9 Kommentare:

  1. Habe Gestern Abend die letzten größeren Brände erwischt. Heut haben die Russen mit mir fangen gespielt mitten in Moskau im Alexandrovski Park 150 Waldbrände daneben Ecke historisches Museum über 50 Brände ich hab den Spaß mitgemacht und nochmal gelöscht ausserdem gefragt ob ich dann auch noch im Garten gießen soll. bei mir meckern die Bauern es soll jetzt bitteschön recht trocken bleiben damit die Herren ihr Korn trocken einfahren können mal sehen was sich machen lässt. Ich bin erstmal erledigt, Gott sei Dank dafür das die Brände jetzt gößtenteils gelöscht sind ich hab gehört China hat jetzt zuviel Wasser abgekriegt hatte das Ei gesehen aber leider unterschätzt dann ists noch über Südkorea 19Uhr wird wohl auch dort zuviel des Guten gewesen sein hab es erst später gesehen und konnte nichts mehr beschneiden.gute Nacht

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  2. die Bananen rep. blockieren?

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  3. Habe vor den kompletten Südstrom an Amerikanischer Küste hochzuschicken das heißt ich schalte das Transportband aus das uns bisher die Feuchte über den Atlantik brachte den Südstrom schalte ich ersmal nicht ab sonst gits Wirbelstürme und die können sie da unten zur Zeit nicht so gut gebrauchen denkt an das BP Öl das noch erst abgesaugt werden soll. Toll wenn man die Physik geschek

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  4. nkt bekommen hat mann hat sie in der Hosentasche und kann sie biegen wie man sie braucht nur sollte man vorsicht walten lassen

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  5. Hallo Manfred,

    Im vorliegenden Fall würde ich nicht unbedingt von Föhn sprechen. Sicher war der Wind im Wiener Raum etwas südlicher als sonst meistens, sodass stromaufwärts nachweislich ein paar erste Hügel in den Weg gerieten. Allerdings zeigten die Temperaturen und Taupunkte auch neben der Barriere (Seewinkel) und sogar auf der Luvseite (Südburgenland) die gleichen Eigenschaften wie auf der Leeseite. Die gestrige Abtrocknung ging von der Luftmasse an sich aus (auch in den 850-hPa-Karten erkennbar) und wurde tagsüber durch die thermische Durchmischung in die Grenzschicht herabtransportiert. Die Hügel am Alpenostrand mochten diesen Prozess etwas beschleunigt und vielleicht minimal verstärkt haben, das Resultat war aber trotzdem luv- und leeseitig praktisch das gleiche, wie ja auch deine Karte der äquivalentpotentiellen Temperatur bestätigt.

    Du sprichst aber implizit den wichtigen Punkt an, dass die Unterscheidung zwischen Föhn und "Nichtföhn" in Wien nicht so eindeutig zu beantworten ist wie irgendwo an der Alpennordseite, da ja die Berge sowohl südlich von Wien (Bucklige Welt, Rosalia, ...) als auch westlich von Wien (Wienerwald) sanft auslaufen. Das ergibt für die Föhnfrage eher ein kontinuierliches Spektrum als eine harte ja/nein-Antwort.

    Den gestrigen Fall allerdings als Föhn zu bezeichnen, würde einem Innsbrucker wohl nur ein Lachen abringen. Und auch ich bin eher dafür, den Begriff "Föhn" für die zweifelsfreien Tage aufzuheben, an denen der Wind in Wien solide für einige Stunden aus dem Südwestsektor kommt und an denen Temperatur und Taupunkt einerseits deutliche, nicht mehr alleine durch den Tagesgang erklärbare Signale im zeitlichen Verlauf zeigen und andererseits auch im Lee und Luv unterschiedlich sind. Solche Tage gibt es, aber eben nur selten - insbesondere im Sommer, wenn nicht nur die atmosphärische Dynamik schwächer ist, sondern auch noch die Tageserwärmung und daraus folgende thermische Durchmischung die Unterschiede zwischen Luv und Lee zu verwischen trachten.

    Die einzigen Stationen, die ich gestern als tatsächlich föhnig einschätzen würde, waren jene von Reichenau/Rax bis Wiener Neustadt... dort waren die Taupunkte tatsächlich nochmals um mehrere Grad niedriger als in der Umgebung, und auch die Windrichtung legt stärkeres föhniges Absinken von Wechsel, Semmering & Co. nahe.

    Gruß,
    Georg

    PS: Du und der Anonymling, ihr seid ja ein kongeniales Duo - du lieferst die Information und er die Unterhaltung! ;)

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  6. Hallo Georg,


    netter Ansatz ;) Jedenfalls denke ich dass man das Thema sehr differenziert sehen kann. Ich würde in jedem Fall bei meiner Aussage bleiben, weil:

    Föhn hat eine lokale Bedeutung und eine lokale Ausprägung/Charakteristik. Den Innsbrucker Föhn kann man aufgrund der Position der Stadt nur mit wenigen anderen Föhnen ( :) ) vergleichen. vielleicht mit dem im Erzgebirge oder im Bayerischen Wald, wos halt auch gute Bedingungen für Gap Flow gibt. Der Wechselföhn ist wieder etwas besonderes und die maßgebliche Gebirgsgruppe ist hier der Rücken von Hochwechsel über den Niederwechsel bis hin zum Geschriebenstein. Erkennbar wird er in Wien an einer Windrichtung zwischen 190 und 170 Grad mit nennenswerten Geschwindigkeiten, z.B auf die 11034 bezogen. Im typischen Südostwindfall wie er nichtföhnig dominiert erwartet man etwas zwischen 120 und 150 Grad. So aber haben wir gerade am Vormittag diesen Südsektor in Wien. Mattersburg Südwest, Neusiedl Süd, Hollenthon und Wiesmath Süd mit 20 kt etc pp. Dass die Äquivalentpot. Hier keinen Unterschied aufweist liegt ja in der Natur der Sache, oder ? Richtung Nachmittag gab es dann im Wiener Raum einen Shift gegen Südost, das ist wiederum unbestritten. Unbestritten ist aber wiederum das föhnige Bewölkungsbild vom Wechsel bis ins Weinviertel, und geht man weg von den TP's hin auf RF so steht Wien mit Wr. Neustadt auf einer Stufe (41%). Was das Südburgenland angeht. Na ja, hat man schon mehrere Male gesehen. Um nach Jennersdorf zu kommen hat die Luft ja bereits einige Gebirgsketten überwunden, z.B jene im zentralen Slowenien. Sehr bekannt ist bei ähnlichen Wetterlagen der teils stürmische Föhnwind in Marburg, nennen wir ihn slowenischen Jauk :D, dh. das Zeig kann auch im Südburgenland schon sehr abgetrocknet ankommen, sodaß man das Südburgenland nur sehr bedingt als im Luv liegend bezeichnen kann.

    Deinen Südwestsektor kann ich nicht ganz nachvollziehen. Synoptischer und nicht vom Wienerwaldausfließen verursachter Südwestwind kommt in Wien eigentlich nur bei stabiler Schichtung und rein alpenparalleler Ausrichtung der Isobaren vor (Druck in Sbg. vielleicht marginal höher als in Wien) Er ist eine klassiche Erscheinung markanter Warmsektoren und ´damit ein seltenes Winterphänomen, hat aber mit dem Föhn, den ich hier anspreche eigentlich nix zu tun.

    Zusammenfassend. Südwind (170°) am Vormittag, föhnige RF's, Föhn stromab, Südburgenland nicht im Luv, vergleichbarkeit mit Innsbrucker und Brandner Föhn nie gegegeben, Äquipots's gleich, Pot's im Lee höher, Föhnwolken am Himmel, nachmittags Übergang in normales Regime.

    Ok ?

    Lg

    Manfred

    (Ano verstehe ich auch nicht :)

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  7. Genau das ist mein Punkt:

    > Der Wechselföhn ist wieder etwas besonderes
    > und die maßgebliche Gebirgsgruppe ist hier
    > der Rücken von Hochwechsel über den
    > Niederwechsel bis hin zum Geschriebenstein.
    > Erkennbar wird er in Wien an einer
    > Windrichtung zwischen 190 und 170 Grad mit
    > nennenswerten Geschwindigkeiten, z.B auf die
    > 11034 bezogen. Im typischen Südostwindfall
    > wie er nichtföhnig dominiert erwartet man
    > etwas zwischen 120 und 150 Grad.

    Ich behaupte: Wenn die Luft gestern aus 120-150° gekommen wäre statt aus 170-190°, hätte sie die gleichen Eigenschaften gehabt. Deswegen würde ich es nicht als Föhn bezeichnen. Föhn setzt für mich Netto-Absteigen im Zuge der Gebirgsüberströmung voraus, also das Vorhandensein einer blockierten kühleren und feuchteren "Totluft" auf der Luvseite. Dass das im Sommer nur selten erfüllt ist und Föhn nach "meiner" Definition daher nur selten passiert, liegt auf der Hand.

    > Dass die Äquivalentpot. Hier keinen
    > Unterschied aufweist liegt ja in der Natur
    > der Sache, oder ?

    Je nachdem, ob der Beitrag der Erwärmung überwiegt (wohl eher im Herbst und Winter) oder jener der Abtrocknung (wohl eher im Frühjahr und Sommer), erwarte ich mir in den Föhnstrichen eine höhere oder tiefere äquivalentpotentielle Temperatur als außerhalb. Natürlich kann es durchaus einmal sein, dass sich die beiden Beiträge genau balancieren. Das wäre aber ein seltener Spezialfall und liegt meines Erachtens keineswegs in der Natur der Sache!

    > Unbestritten ist aber wiederum das föhnige
    > Bewölkungsbild vom Wechsel bis ins
    > Weinviertel,

    Klar, das war eindeutig "föhnig". Das heißt allerdings nur, dass die Alpen überströmt wurden, ohne dass daraus zwingend ein Föhndurchbruch bis ins Flachland erfolgen muss.

    Ich verstehe deinen Standpunkt durchaus, und wir müssen einander hier auch nicht gegenseitig überzeugen. Meine Föhnkriterien sind halt einfach strenger als deine! ;)

    Schönes Wochenende,
    Georg

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  8. Hallo,

    ohne dich überzeugen zu wollen, so kann ich das nicht unwidersprochen bzw. zumindest fragend stehen lassen. Wir sprechen von einer sommerlichen Situation, unbestritten. Luv und Lee sind gleichermaßen durchheizt, unbestritten. Der Totluftkörper im Luv ist nicht vorhanden, das ist aber kein Ausschlußkriterium ? Im einfachsten Fall dass die Luft von A nach B über das Gebirge gezwungen wird, was die Leewellen ja eindrucksvoll zeigten ist die Äquipot für ein der Überströmung folgendes Partikel eine strenge Erhaltungsgröße, denn wir gehen nicht von Kondensation mit Deposition aus ;). Was wir aber sehen sind interessanterweise höhere potentielle Temperaturen im Luv. siehe auch ... http://phix.is-a-chef.net/blogglump/dai/20100813/dochfoehn.gif
    Der Vergleich von potentieller und äquivlatentpotentieller temperatur, die eine höher, die andere gleich, lässt also nur den Schluß zu, dass im Luv trockenere, aber wärmere Luft ankam. Da das Gebirge zweifelsfrie überströmt wurde, was man auch sieht, wenn man die Tangenten an die Bodenwindvektoren um z.B 10Z oder 11Z legt, gibt es nur den Schluß, dass hier Luftmassen aus höheren Schichten im Lee einbezogen wurden. Wir hätten das nicht gehabt, wäre die Luft aus dem Herzen Pannoniens, also 120-150 ° zu uns gekommen. Des weiteren wäre die Böigkeit des Windes um ein erkleckliches geringer ausgefallen, dieDurchmischung wäre geringer gewesen und wir hätten, eingedenk der fortgeschrittenen Jahreszeit nie an die 30 Grad in Wien erreicht, sondern maximal 26, 27. Ich halts deswegen für keine Frage der Auslegung des Föhnbegriffs sondern für eine: Folgte Luft dem Weg über das angesprochene Gebirge Wechsel-Günser Gebirge nach Wien oder nicht ;) BZW. hatte das Auswirkungen auf die Eigenschaften der Luft.. ich sage ja, du nein, also bleibt das wohl offen ;)

    Lg

    Manfred

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  9. Hi Manfred,

    Dass die Luft tatsächlich über das Günser Gebirge nach Wien kam, stelle ich keineswegs in Frage... aber für mich ist eben nicht jede Gebirgsüberströmung automatisch ein Föhn, sondern nur jene, die die Eigenschaften der Luftmasse im Lee an der Erdoberfläche (!) - das habe ich vielleicht nicht genug betont - ändert.

    Mit einer Karte der potentiellen Temperatur in 850 hPa überzeugst du mich nicht, denn Föhn wird erst dann zum Föhn, wenn er sich auch an der Erdoberfläche auswirkt (Böigkeit alleine zähle ich nicht dazu, denn die hast du genauso auch bei isotroper Überströmung). Die Analysen der potentiellen Temperatur aus Stationsmessungen zeigen das meines Erachtens nicht:

    http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/data/2010/08/12/pot/alps_pot_2010081214.png

    Aber danke für die interessante Diskussion! :)

    Georg

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !