Freitag, 22. April 2011

Studien eines Kaltlufftropfens

Hallo,

es wird wieder wieder interessant beim Wetter. Zwar kann man dem tagelangen Sonnenschein und den hohen Temperaturen durchaus Einiges abgewinnen, jetzt wirds aber wirklich Zeit dafür, dass man auf den Radarschirmen etwas zu sehen bekommt und die Permanentbewässerung von Gärten und ähnlichem einstellen kann. Die aktuelle Lage:



Weite Teile Euopas liegen unter einem fetten Hoch, flankiert wird es von einem sehr aktiven Tief über Spanien, sowie einem Trog über Nordwestrussland. Unsere Wetteränderung, die sich ab Sonntag abzeichnet ist auf dem Bild zu sehen.

Die Leserschaft sieht nichts ?. Nachhilfe :) : Es ist das Wolkenfeld über den Baltischen Staaten, das Einiges an Turbulenz in unser Wettergeschehen bringen wird.


Man sieht dort einen kleinen Trog, der in den letzten Tagen vom Atlantik kommend um das Skandinavienhoch herum gewandert ist. Die Frage ist nun, das dieser Trog weiter tut. Diese beantworte ich anhand der 12km Version des ARW:



Er schnürt sich vollkommen ab und wandert als Höhentief an der Südflanke des Hochs über Skandinavien bis Sonntag an unsere Ostgrenze. Dabei ist es nicht nur ein Höhentief, es ist ein so genannter Kaltllufttropfen. Der Unterschied liegt darin, dass unter einem Höhentief auch ein Bodentief ist. Unter einem Kaltlufttropfen findet man am Boden kein Tief mehr, es ist sozusagen das Endstadium eines Tiefs, eine Tiefleiche, die aber noch dazu im stande ist, für nette Wettererscheinungen zu sorgen.

Die Bezeichnung Kaltllufttropfen rührt daher, dass das Höhentief symmetrisch mit Kaltluft angefüllt ist, eine direkte Folgerung aus der Gasgleichung und der barometrischen Höhenformel. Diese Kaltluft ist labil geschichtet, die Schauerneigung nimmt am Sonntag sowohl von Südwesten her (Spanientief) als auch von Osten her zu.



Am Montag und am Dienstag liegt das Zentrum des Kaltlufttropfens genau über Österreich:


.. zum Mittwoch hin zieht er dann nach Westen weiter:


Dabei werden an seiner Ostflanke organisierte stratiforme Regenfälle simuliert:


Das kann man sich so erklären. Wenn der Kaltluftkörper abzieht, wird es, na no na net in allen Schichten wärmer, wir haben Warmluftadvektion. Der Kaltlufftropfen ist zyklonal gekrümmt, deswegen kann auch durchaus, wenn er nicht ganz symmetrisch ist, Vorticityadvektion auftreten. Beides zusammen spricht für verstärkte Hebung der Luft an der Ostflanke und dadurch auch für Niederschläge.

Es ist ein typisches Szenario für aus Osten durchziehende Kaltlufttropfen, dass ein Regenband die nachfolgende Erwärmung einleitet, und die können wir dann in der zweiten Wochenhälfte geniessen.

Lg

Manfred

1 Kommentar:

  1. Der Kaltlufttropfen scheind zu wirken das gibt Hoffnung danke für den Hinweis sonst schaut man und sieht doch nichts wenn man nicht weiß wo

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !