Donnerstag, 1. Juli 2010

Auf dem Weg zum Super-Juli ? ... bzw. Hürden dorthin

Hallo,

*Österreich* (das Blattl) hat heute wieder einmal die Rekordhitze bis 35 Grad ausgerufen, die noch mehr als eine Woche andauern soll. 2 Kommentare vom Meteorologen dazu:

1) Na no na ned, dass es heiß ist bzw. am Wochenende noch eine Spur wärmer wird. 35 Grad sind das höchste der Gefühle dabei, irgendwo im Westen, weit weg vom Temperaturrekord, sondern viel mehr ein österreichischer, klimatologischer Durchschnittswert für die höchste Temperatur eines Jahres in dieser Alpenrepublik.


2) Dass es noch mehr als eine Woche so weitergeht, kann nur auf Aussagen des Nordkoreanischen Wetterdienstes beruhen. Montag und Dienstags wirds nämlich etwas frischer.


Dennoch, und das darf man ja ruhig spekulativ sagen, stehen die Zeichen gut, bzw. sind die Chancen gewahrt, dass sich der Charakter der letzten Wochen vollkommen aus Europa verabschiedet hat und ein neues Muster Einzug halten könnte. Erst mal die aktuelle Analyse:



Eine Schallplatte mit Loch südlich von Island fördert in breiter Bahn Warmluft nach Nordosten, mit Hauptstoßzunge über Westeuropa (Frankreich, Iberische Halbinsel). Dieser Umstand wölbt den über Europa liegenden Flachen Keil in den nächsten Stunden stark auf, Österreich kommt unter seinem Zentrum zu liegen. Ein paar Gewitter, Freitag Samstag, im Bergland, das wars.

Und diese Karte der gefühlten Temperatur von heute 16 Uhr wird morgen und am Samstag sehr sehr ähnlich, wenn nicht noch etwas röter aussehen:


Am Sonntag wird uns am Nachmittag und Abend eine der Front im Westen vorlaufende Konvergenzlinie erwischen, Montag und Dienstag dann etwas zyklonaler, wechselhafter und frischer (Tmax deutlich unter 30 Grad), dann schiebt in den Modellen derzeit einhellig bestätigt wieder der Azorenhochkeil einen Ausläufer zu uns.

Im Grunde genommen hat sich seit Mai und Juni das Muster nur wenig geändert, es ist nur um eine halbe Wellenlänge nach Osten gerutscht.




Statt abtropfenden Tiefs, die jetzt im ferneren Osteuropa anstehen, und früher uns getroffen hätten, bedeutet das erstmal eine Neigung zu Keilzentral, oder achsennahen Keilvorderseitenlagen, das feinste vom Feinen, wenn man im Juli Sonne und keine übertriebene Hitze haben möchte.

Spinnt man das weiter, so würde die Frontalzone in den nächsten zwei Wochen tendenziell recht nördlich bleiben und wandernde Hochs würden einander über Mitteleuropa die Klinke in die Hand geben, gretrennt nur durch Kaltfrontausläufer. So etwas ist z.B in Südaustralien das typische Sommergeschehen, ein Hoch löst das andere ab, der Wind dreht, es wird etwas kühler, am nächsten Tag gehts mit den Temperaturen wieder nach oben.... Oz: Cool change, in der Regel wolken- und niederschlagsfrei.

Das ist jetzt erst einmal eine Vermutung, aber eine, die nicht so unplausibel ist.



Man muss sich aber immer im Hinterkopf halten, dass eine giftige kleine Welle an der falschen Stelle das Muster binnen kürzester Zeit in ein völlig anderes verwandeln kann.

Egal, jetzt genieß ma mal das Wochenende, und schaun uns dann an, wie es mit dem Juli, der sich sehr anständig angelassen hat, weitergeht.

Lg

Manfred

3 Kommentare:

  1. Im Inntal könnten es am Mittwoch und Donnerstag 33-34°C werden. mit 24 in 850 und 9 in 700 lupenrein durchmischte Schicht, ich erwarte Grenzschichten bis 3500m und höher. Durch die äquipotentiell kühlere Luft im Alpenvorland wieder starke Taleinwinde, die ein wenig Linderung verschaffen. Gewitter: Fehlanzeige.

    Felix

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  2. Welche enthält sehr interessanter Artikel. Kaum zu warten, um etwas Neues zu schreiben. Herzlichen Glückwunsch.

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  3. Möcht mich mal für deine super Ausführungen bedanken ;) Herrlich deinen Blog zu lesen :)

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !