Dienstag, 10. November 2009

Satellitenbildinterpreation 10.11, 1 Uhr MEZ

auf dem aktuellen Infrarotsatellitenbild von Europa/Nordatlantik gibt es ein paar sehr schöne Formationen, die ich heute etwas näher erklären will.






Links im Bild der Komplex einer so genannten WELLE, mit Warmfront und Kaltfrontteil. Das Wellenstadium ist das Frühstadium der Bildung eines neuen Tiefdruckgebietes. Die Verwellung entlang einer ursprünglichen Kaltfront (seltener Warmfront) wird im Lauf der Zeit immer ausgeprägter und geht im Idealfall in Spiralform über, was das Reifestadium eines Tiefs markiert.

An den Warmfrontteil der Welle anschliessend über Großbritannien erstreckt sich das Wolkenband einer Okklusionsfront. Okklusionen sind meist Frontengebilde im fortgeschrittenen Alter und bestehen aus einer zwischen kühleren Luftmassen eingezwickten Warmluftmasse.

Über Island liegt das Zentrum eines Höhentiefs, erkennbar an den spiralförmig gewirbelten Wolkenstrukturen. Es ist ein sehr gealteretes Tief, am Ende der Entwicklung und bereits vollstündig mit Kaltluft (Schauerwolken) aufgefüllt.

Win weiters Höhentief, bei weitem nicht so schön spiralfürmig wie das Islandtief befindet sich über Mitteleuropa. Die daran angeschlossene Okklusionsfront erstreckt sich von Südostfrankreich über West- und Norddeutschland weiter nach Osteuropa. Hierbei kann man eventuell noch über eingelagerte Wellen sprechen, das ist aber für die Diskussion hier irrelevant. Über dem Mittelmeer sieht man Jahreszeitetypisch heftige Schauer- und Gewittertätigkeit im Bereich der Kaltluft des Höhentiefs.

Westlich von Afrika für den Meteorologen und Urlauber gleichermassen langweilige Wolkenstrukturen. Im Bereich eines Hochs driften mit Nordostwind tiefe Stratus und Stratocumuluswolken (Passatwindzone) nach Südwesten, Richtung Kanaren.

Gruß

MS

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