Mittwoch, 31. März 2010

Showdown für den Föhn, Vortex Vindobonensis, und maues Osterwetter 2010

Hallo,

vor 2 Tagen hatte ich die These aufgestellt, dass sich das eben zu Ende gegangene Föhnereignis dem letzten kräftigen am Freitag letzte Woche ablaufsmässig ziemlich gleichen wird. Föhnböen, dann Druckwelle aus Westen.

Die absoluten Spitzen liegen im Bergland, der Patscherkofel hatte 133 km/h Böen, die Rudolfshütte 122, was jetzt nichts besonderes ist.

In den tiefen lagen konnte Innsbruck im Föhn mit 79 aufwarten, Mittenwald/Scharnitz mit 83 km/h (gehört leider den Bayern) und, und das ist interessant, Neusiedl am See mit 84 km/h. Somit wurde die kräftigste Föhnböe im österreichischen Tiefland im Vorhof der Puszta erreicht.

Hier die Temperaturverteilung um 14 Uhr:


Die höchsten Werte alpennordseitig und im Osten (was hier ein Indiz für die gute Durchmischung und die heftigen Böen ist), das Inntal besticht etwas taleinwärts wieder durch vergleichsweise tiefe Werte, das wird wieder kühle brennerisierte Südtirolsuppn gewesen sein.

Abends ging dann die Druckwelle aus Westen mit der Kaltfront durch und da kamen nochmals beachtliche Böen zusammen:

Rohrspitz 83 km/h
Innsbruck 86 km/h
Lindenberg/Allgäu (gehört wiederum den Bayern) 90 km/h

Hier die Karte mit den Spitzenböen der letzten 24h



Summa summarum dem Ereignis letzten Freitag durchaus quantitativ ebenbürtig, wenn nicht gleichwertig, im Osten des Landes sogar deftiger. Nur die Gewitterlinie über Bayern war diesmal nicht vorhanden.

In der Früh, vor Föhndurchbruch im Osten gabs wieder einen schönen Vortex Vindobonensis:

Temperaturverteilung um 10:00. Während es in Wien und westlich davon noch kalt ist, ist der Föhn im südlichen Wiener Becken und im Nordburgenland (Neusiedlersee) bis rauf über Gänserdorf nach Hohenau schon fleißig am wehen.




Hier die Windverteilung, einmal nur Messwerte, einmal Messwerte und Analyse dazu. Das Drehzentrum befindet sich mitten über der Bundeshauptstadt. Nur 2 Stunden später hat sicher Föhn so gut wie überall durchgesetzt.


Soviel dazu.

Die aktuelle Lage:
Kerstin 2 liegt mit ihrem über Wales, die von ihr ausgehende Front ist weitestgehend okkludiert und im Begriff Österreich nach Osten zu überqueren. Ein interessantes System nordwestlich von Spanien, eine kleine offene Welle auf dem Weg nach Osten, die massgeblich für den temperatur- und wettermässigen Tiefpunkt am Do. verantwortlich sein wird.

Für Ostern schauts in den Modellen nicht allzu prickelnd aus, nach dem kurzen Tuscher am Donnerstag (siehe hier) und einer erneuten Vorderseite am Karfreitag, siehts vor allem Richtung Ostersonntag im EZ und GFS sehr zyklonal aus. Nach beiden Modellen wäre der Osten dem Westen wettertechnisch etwas bevorzugt, vorausgesetzt man hätte lieber trockenes und mildes Wetter. Mehr dazu dann morgen.

Lg

Manfred

3 Kommentare:

  1. Ist das in Neusiedl wirklich Föhn oder nicht einfach ein Düseneffekt am Leithagebirge? Weil rein geographisch seh ich da bei Südanströmung kein Gebirge mehr, das überströmt werden könnte.

    Fragende Grüße,
    Felix

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  2. hei.. ich würde die windrichtung in ca. 900 heranziehen. da hat z.B der Hirschenstein stromauf 225 Grad mit 60 bis 65 im Mittel. sopron - HU und auch Mattersburg (runter von buckliger welt und wechsel) springen auch drauf darauf an.

    Lg

    Manfred

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  3. erwähnenswert noch der 100er-Böen Schauer gestern abend in Innsbruck. Gehört wohl in die Kategorie "unvorhersagbar". Zwar hatte Payerne Labilität drin, aber dass es so heftige Böen gibt ?!

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !