Dienstag, 11. Januar 2011

Viel Wasser in der alten und Neuen Welt....

Hallo,


langsam kommt das Starkregenereignis näher, und als Neuigkeit des tages, die keine Gute ist, gilt es zu sagen, dass das GFS Modell mit der Quantität der Regenmengen wieder eins nachgelegt hat und auf die Schiene von vor 2 tagen zurückgefunden hat.

Die aktuelle Lage:



Die Reste eines verwellenden Systems liegen heute noch über Teilen Österreichs, wandern aber zusehendes nach Osten und Südosten hin ab.

Der Frontenkomplex über Westeuropa erreicht uns in der Nacht auf morgen und bringt einige Flocken bis in die meisten Täler Westösterreichs.

Die Hochwasserwarmfront der dicken Berta liegt bereits über dem Ostatlantik, das gesamte damit verbundene, gigantische Tiefdruckkonglomerat ist behende auf dem Weg nach Osten. Was genau ab Mittwoch synoptisch gschieht, das habe ich ja schon gestern und vorgestern abgehandelt, heute der retse Ausblick auf die regionale Regenverteilung von Mittwoch Abend bis Freitag früh. Im globalen GFS-Modell sieht das so aus:


Viel Regen gibt es in einem Streifen quer über Deutschland, der fällt auf die schon jetzt vom Hochwasser betroffenen Regionen und ist für Rhein, Mosel, den Main und andere Systeme in der Region so nötig wie ein Kropf. Ein ausgeprägtes Maximum des Regens findet sich alpennordseitig über dem Bereich Innviertel, Flachgau, Salzkammergut, mit Mengen bis 100mm/36h. Das sind ernste Simulationen, muss man erhlichkeitshalber sagen.

Regional modelliert kristallisiert sich noch ein zweites und drittes und viertes Maximum im Alpenraum heraus:



.. das westliche Mostviertel, Teile des Mühlviertels, das Salzkammergut und der Bregenzerwald, wobei auch dazwischen die Mengen gehörig sind. Interpreationshinweis. Lokalmodelle neigen zu einem zu ausgeprägten Gebirgsmuster im Niederschlag, d.h man muss wissen, wie man so ein feld interpretiert.

Gegegeben, dass wir regional 100mm, stw. auch etwas mehr bekommen können, was könnten die Folgen sein ? Na ja das ist ernst... Viel Schnee liegt zwar nichtm mehr in den Tälern, aber doch ein bissl was .. und der Boden ist markant gefroren. Regen, und um solchen handelt es sich zweifellos, führt bei dieser Vorgeschichte zu einem markant höheren Oberflächenabfluss, sodass das Wasser schneller in die Bäche und Flässe gelangt als im Sommer. Steile Anstiege der Pegel der nordseitigen Zubringer wie Salzach, Saalach, Traun usw. usf. wären die Folge, und über dem Daumen gepeilt muss man, sollte das halten mit regionalen Ausuferungen rechnen... kurzum... Überschwemmung nicht ausgeschlossen.  Bleibt wirklich zu hoffen, dass es nicht so wild kommt wie es jetzt aussieht, aber gedankliche Vorbereitung sollte bei den potentiell Betroffenen langsam einsetzen.

Es handelt sich um eine wirklich seltene Wetterlage. Selten in Bezug auf die letzten 5 Jahre, denn da kam sie so gut wie nicht vor. Das letzte Mal fand etwas ähnliches Ende Jänner 2004 statt, als Pitten und Schwarza binnen 12 Stunden von Niederwasser ausgehend teils ein HQ10 bis 30 erreichten, was die Dynamik solcher winterlicher Hochwässer unterstreicht.

Regen ist auch das Thema beim Wetter in Australien. Während Queensland nach der letzten Gewitterwelle über die letzten Tage berechtige Hoffnungen auf  trockenere Zeiten hegt, wird es anderswo Land unter heißen, wie die folgende Animation zeigt.....


2 Dinge geschehen: Der südöstliche Bundestaat Victoria bekommt teils heftigen Regen durch ein sich entwickelndes Tief, das aus Osten feuchte und aus Norden warme Luft in die Zirkluation aufnimmt. Betroffen hauptsächlich die westlichen Teile entlang des Unterlaufs des Murrays.

Im Nordwesten entwickelt sich in diesen Stunden ein fetter Zyklon, der auf Landkurs ist und laut GFS als Kat III oder sogar Kat IV auf die Küste Westaustraliens treffen wird. Landfall nach GFS 00Z in etwa hier:


.. also rund um Port Hedland. Die Gegend ist dünn besiedelt, allerdings befinden sich auf dem der Küste vorgelagerten Shelf zahlreiche Öl- und Gasplattformen .... nach einigen Fehlalarmen seitens des BOM wird es diesmal dort wirklich ernst.....


Das ist erst einmal genug Wasser für heute...

Lg

Manfred

3 Kommentare:

  1. "Es handelt sich um eine wirklich seltene Wetterlage. Selten in Bezug auf die letzten 5 Jahre, denn da kam sie so gut wie nicht vor."

    Im Dezember 2008, konkret 20/21.12.2008, gab es zwei Warmfronten in Folge mit Dauerregen bis 1800 m in den Nordalpen, da hatte es in Innsbruck 60 mm geregnet, es gab Erdrutsche im Wipptal und Hochwasser an der Sill. Wie es weiter ostwärts ausschaute, weiß ich nicht mehr, da ich damals mit Grippe im Bett lag...

    Gruß,Felix

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  2. Hallo Felix,

    die Tage vor Weihnachten 2008 sind wie ein schwarzes Loch in meinem Hirn, weil ich da mit 40° Fieber im Delirium lag.. sorry wenn ich das übergangen habe.... Sagen wir also 2x in 5 Jahren.. dennoch selten, oder ? ;)

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  3. meiner sö, zwa spitzen meterologen und olle bade doimois kronk!
    derf denn des tatsächli sein :-))))))


    ´s wird so selten vorkommen, dass hinterher wieder alle jammern, dass ja niemand vor dem vielen wasser vorgewarnt hat.

    mensch braucht aber nur die richtigen wetterseiten mitverfolgen - DANKE!
    bin zwar nicht in den genannten gebieten zuhause, aber wissen ist nicht nur hier ein vorteil...

    lg

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !