Freitag, 19. November 2010

Gezielte Täuschung auf Satellitenbildern und Gevatter Frosts eisiger Würgegriff

Hallo,

ein schneller Blick auf das aktuelle Satellitenbild und man meint, man wäre mit dem Frontenzeichnen schnell fertig....


Das sieht sehr schön aus, passt zum Bild, ist ästhetisch, wunderbar. das einzige Problem daran ist, dass diese Frontenlegung ein ausgemachter Blödsinn ist .... und man bei solcher einer Lösung einer optischen Täuschung aufgesessen wäre...

Richtig(er) sieht es so aus, und das sieht alles andere als schön aus:


Der Tiefkern liegt südlich von irland und westlich von Spaniens Nordwestspitze. Die Warmfront erreicht gerade erst Portugal, das Band von der Straße von Gibraltar nach Westen ist irgendetwas, nur keine Front, die Kaltfront ist auf dem Bild nur sehr schwer auszumachen. Eine ausgesprochen eigenartige Zyklone, wenn man mich fragt... denn wie die Luftmassen wirklich verteilt sind, zeigt die Analyse der äquivalentpotentiellen Temperatur in 850 hPa:


Also: Eine wichtige Merkregel beim Frontenlegen: Immer auch Temperaturen miteinbeziehen, denn das Auge kann falsche von echten Fronten manchmal nicht unterscheiden.

Zum Eiswintereinbruch (Extremer Kaltluftausbruch, Horrorschnee, Würgegriff von Gevatter Frost, um da ein paar Schlagzeilen von einzelnen Drecksblättern der kommenden Tage vorwegzunehmen) nächste Woche. Ja, frisch wirds !.

Zur Wetterentwicklung bis Mittwoch ist gegenüber meinen gestrigen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Ab Mittwoch haben die Hochleistungsrechner des GFS wieder eine neue, würzige Variante in petto (jeden Tag was neues). Der Mittelatlantikkeil wird nun nmehr viel stärker und stabiler gerechnet:


Diese Konfiguration lenkt die Kaltluft in breiter Bahn Richtung westliches Mittelmeer und lässt dort Tiefs  entstehen, die südlich der Alpen nach Osten ziehen würden und uns dabei ein weißes Hauberl hinterlassen würden:


So etwas würde in Österreich tatsächlich zu wirklich winterlichen Verhältnissen führen. Speckulation beendet. Ich bleibe bei meiner Aussage, dass wir vor Montag wahrscheinlich gar nichts sinnvolles über die Wetterentwicklung zum Ende der kommenden Woche wissen werden und auch noch keinen Anhaltspunkt dafür haben werden, wie lange Mitteleuropa unter dem Einfluß der polaren Luftmassen bleiben wird. Selbst die Ensembles springen rauf und runter, dass es eine regelrechte Freude ist.

Wenn es jemanden interessiert, wie es sich liest wenn man aus der Speckulation jede Art des Konjunktivs herausnimmt, der ist bei ein paar Kampfpostern, z.B gibt es einzelne solche Individuen im Forum der Wetterzentrale, vermutlich besser aufgehoben als hier :D

Ich bin jedenfalls gespannt welche Variante EZ und GFS morgen auftischen, eine komplett neue oder eine die aufgewärmt noch mal auf den Herd kommt. Ein Gulasch soll ja umso besser werden, je öfter es wieder aufgewärmt wird.

Lg

Manfred

P.S

UPDATE MIT GFS 6Z

Auf einmal ist es am Montag übernächster Woche in Österreich um gut 20° wärmer als im Vorlauf ... Strandbad statt Schneeschaufeln ... YEPP .. Kampfposter, giftet Euch ;)

UPDATE AMTLICH BEENDET

4 Kommentare:

  1. Im Alt Wien ist das Gulasch sehr gut. Wenigstens adventsdorftaugliches Punschwetter in Aussicht.

    AntwortenLöschen
  2. Hallo, richtig.. das Alt-Wien Gulasch ist sehr gut, noch besser ist aber das beim BANE ums Eck !

    http://tinyurl.com/2blb6gq

    AntwortenLöschen
  3. bei uns in Vbg wirds wohl nicht so warm, höchstens 2°C in 850hPa! also Wien ist nicht immer ganz Österreich ;D

    AntwortenLöschen
  4. Also strenggenommen sind es ja 2 Tiefs in der Thetae-Karten, ein trogähnliches Kommatief und ein shapirokeyser-ähnliches ding. ich hätte daher auch 2 frontensysteme gemalt.

    aber wie so oft gilt: 4 meteorologen, 5 versionen.

    gruß felix

    AntwortenLöschen

Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !