Freitag, 4. Februar 2011

Unwinterliches Mitteleuropa und Vorsichtiges Durchatmen in Australien ..

Hallo,


bevor ich wieder etwas zu Australien schreibe, sollte mein Heimatkontinent heute nicht zu kurz kommen..


Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte über unser Wochenendwetter in Zentraleuropa... Ein gigantomaner Tiefdruckkomplex mit seinem Zentrum vor Norwegen steiert seine Frontengirlanden über das nördliche Mitteleuropa, Österreich kommt dabei an seiner warmen Südseite zu liegen, sodass wir auch gar nicht einmal im Ansatz daran denken braquchen, in absehbarer Zeit wieder polare Luftmassen atmen zu können. Ganz im Gegenteil. Am Wochenende lässt der April zumindest temperaturmäßig grüßen, es wird nämlich so richtig mild. Und windig..



Sturm, aber kein ganz arger, an der Alpennordseite und Höchsttemperaturen stellenweise jenseits der 15 Grad, dazu zeitweise sonnige Verhältnisse lassen am Samstag jeden Gedanken an Winter sprichwörtlich vom Winde verweht werden. Ähnlich, aber weniger windig verläuft auch der Sonntag. Sanfte Abkühlung verspricht erst die kommende Wochenmitte, ein ein nördlich durchziehendes Hochzentrum vorübergehend etwas kühlere Kontinentalluft zu uns lenkt... Eine Möglichkeit der nachhaltigeren Abkühlung gibt es erst am nächsten Wochenende, sollte sich wie in den Modellen geplant, ein Hoch über Skadinavien, das aus einem Mittelatlantikausläufer hervorgeht, etablieren...



Nach Australien. Yasi ist an der Küste Vergangenheit, schauen wir uns noch einmal seine Animation an:





Die Reste von YASI regnen sich nun über dem Northern Territory aus und sorgen kaum noch für gröbere Probleme. Dennoch hat der Kontinent weiter mit Unwettern zu kämpfen, unbemerkt von der Europäischen Medienwelt, im Südosten des Landes im Bundesstaat Victoria.

Weite Landstriche entlang des Murray-Systems stehen dort ja nach den schweren Regenfällen Anfang Jänner unter Wasser. Ein Wort zum Murray. Dieser ist mit seinem Nebenfluss Darling mit knapp 3000km Länge das längste Flusssystem Australiens und spielt bei den längsten Flüssen der Welt mit, ist bei seiner Mündung in den Indischen Ozean aber meist nicht breiter als der Donaukanal bzw. der Inn bei Schärding. Der vergleichsweise geringen mittleren Wasserführung steht ein riesiges Einzugsgebiet mit der zigfachen Größe Österreichs gegenüber.



Murray bei Murray Bridge, flickr



Und sollte es flächendeckend in einem so riesigen Gebiet 30 oder 40mm regnen, gibt es anders als bei einem Fluss wie der Donau einfach zwangsweise Probleme... da jeder Tropfen zuviel ist. Und starker Regen steht vor der Türe, wie ich ja am Montag schon angedeutet habe..



Ein Anarktischer Trogausbruch trifft über Südostaustralien auf die Reste der tropischen Luftmasse der vergangenen Tage, die Front verwellt über Victoria etwas nördlich von Melbourne und es gibt teils heftigen, gewittrigen Regen, mit stellenweise mehr als 100mm in 24h am Oberlauf des Murray in den Alpen.



Ein vergleichbarer Luftmassenwechsel wäre in Mitteleuropa im Sommer kaum denkbar, 0 Grad in 1500m sind mehr als 20 Grad in der selben Höhe lediglich durch 800 bis 1000km getrennt.. würde mich nicht wundern, wenn entlang der Kaltfront bei Gewitterentwicklungen einzelne Tornados auftreten, Scherung ist genug da..



Seit heute Früh unserer Zeit stehen nun auch Teile von Melbourne unter Wasser, ausgelöst durch die organisierten heftigen Gewitter, die sich entlang der sich verschärfenden Front gebildet haben. Der öffentliche Verkehr ist am Freitag Abend Ortszeit vollkommen zusammengebrochen, teilweise fielen über 100 L/m² an regen ... Link HIER


Das sollte es ab morgen aber dann erstmal gewesen sein, es zeichnen sich in der Mittelfrist nach Abzug der Front keine weiteren, abnormalen Niederschlagsereignisse in Down Under ab.

Abschliessend lese ich heute Früh bereits von Stimmen, die sich über das mangelnde Katastrophenmanagement in Queensland beschweren. 1000-e seien nicht gewarnt worden, berichtet z.B der OBRF. 




(Wer sich in diesem Zusammenhang über das Bild von Leonid Breschnew wundert, dem sei dieser Link empfohlen. Ich zieh den Gag noch ein paar Tage durch..)

Jedenfalls... Verzeihung, aber wer über 3 Tage hinweg, von Sonntag bis Dienstag seinen Fernseher oder sein Radio nicht ein einziges Mal einschaltet, der ist nicht erreichbar.... man kann mir ja nicht unterstellen, zu freundlich mit staatlichen Wetterwarndiensten umzugehen, aber aus meiner Sicht hat das BOM seine Sache diesmal gut gemacht. Ab Montag Abend war die Prognose auch in allen Modellen so wasserdicht, dass YASI*s Landfall auf 100km genau vorhergesagt worden konnte, egal welches Modell man verwendete. Da konnte man meteorologisch gesehen wenig falsch machen. So etwas ist politisch motivierter Kleinkram. Mit den Umweltzerstörungen haben die Grünen allerdings recht, ich habe schon einmal geschrieben, dass es in der westlichen Welt keine größeren Umweltschweine als die Australier gibt.... womit ich hauptsächlich Industrie, Politik und den Murdoch-Medienclan meine.

Lg

Manfred

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