Mittwoch, 24. Februar 2010

Armes Portugal ?

Hier beziehe ich mich nicht auf Bruttoszialprodukte sondern auf ein Ereignis, das das Land schwer treffen könnte und am Wochenende schlagend wird. Es kann zu einem Orkan vor allem an der Küste kommen.

Zur Ausgangslage. Um den möglichen Orkan in seinen Kinderschuhen zu entdecken, muss man weit nach Westen gehen, und zwar in die Seeregion etwas östlich von Kuba. Hier befindet sich eine Störung, die in Form einer Subtropischen Welle nach Osten wandert. Gleichzeitig tut sich etwas an an der Vorderseite eines Hochs etwas östlich der kanadischen Ostküste, hier liegt ein Trog, der auf Südostkurs ist. Klingt komplex, das Bild machts einfacher:



Zur Zeit haben das subtropische System (Welle, magenta) und das aussertropische System (Trog, blau) nichts miteinander zu tun. Das ändert sich aber rasch, denn die Bahnen nähern sich und die Welle gerät in den Einflußbereich des Höhentroges, die Systeme beginnen sich zu koppeln.





Im Detail laufen bei der Kopplung von eher tropisch strukturieren System (warmes System mit aussertropischen features) mit aussertropischen (Trog = kaltes System) sehr interessant ab, es würde aber den Rahmen sprengen das auszuführen. Jedenfalls kann sich die ursprünglich schwache Welle aufgrund der gestiegenenen Baroklinität und dem vorhandenen Höhenforcing nun rasch vertiefen.






Bis Samstag Mittag erreicht das System die Westküste Portugals mit einem Kerndruck von unter 970 hPa und einem sehr kräftigen Druckgradienten an der Südflanke des Tiefkerns. Es zieht mit gleicher Intensität weiter zur Nordwestspitze Spaniens. Im Bereich des Tiefs werden Mittelwinde von deutlich mehr als 50 Konten simuliert, wobei das Erreichen der Orkanstärke (118km/h Mittelwind) auf dem küstennahen Meer bei dieser Karte mehr als nur wahrscheinlich ist











In weiterer Folge wird der Zug über die Biskaya, Benelux, Norddeutschland und das nördliche Polen (unter deutlicher Abschwächung) simuliert.

Die Kollaboration zwischen tropischen System (die latente Energie in Form von Wasserdampf wird in kinetische Energie umgewandelt) und aussertropischen Systemen (die potentielle Energie wird in kinetische Energie umgewandelt) führt zu sehr delikaten Strukturen, in denen Konvektion (Schauer, Gewitter) ein majore Rolle spielen. Zweifelsohne wird der aussertropische Charakter dieses Orkantiefs im Zuge seiner Entwicklung zunehmend dominanter.

Sollten diese GFS Simulationen jedenfalls nur einigermaßen der Wahrheit enstprechen, so ist zumindest in Küstennähe, (Lissabon !) zumindest mit Orkanböen zu rechnen. Das erlebt das Land nicht jedes Jahr und schon gar nicht so verbreitet.

Die Simulation ist über die letzten Tage zwar stabil, dennoch liegt natürlich noch ein Unsicherheitspotential in dieser doch aussergewöhnlichen Entwickung, denn die Formation (Kopplung) hat noch nicht begonnen.

Ich bleibe dran

Lg

Manfred

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