Freitag, 5. Februar 2010

Ein Föhntag

Hallo,

als kleine Verschnaufpause vom frustrierenden Mittelfristprognostizieren (ja, wir könnten abgesehen von morgen nächste Woche viel Schnee kriegen, aber wenn ich das jetzt schon anspreche kommt wieder alles ganz anders ...) ein kurzer Blick auf den heutigen, interessanten Föhntag in den Ostalpen.

es war einer der wenigen Tage wo man Föhn vom Rheintal bis ganz in den Osten, zum Hochwechsel beobachten konnte.

Hier meine Temperaturanalyse von 14 Uhr heute:


Wir sehen warme Blasen im Rheintal, in Südbayern, stellenweise im Inntal, obwohl ich mich nicht allzu intensiv  mit der Frage beschäftigen möchte ob es in Innsbruck heute Föhn gab oder nicht .. (Flughafen fast durchgehend Westwind..), ganz markant jedenfalls im Zillertal, im Tennegau, im Salzkammergut, in der Eisenwurzen, im Mariazeller Land und im Semmeringgebiet.

Schöne Föhnsignale an der UBIMET und ÖBB Station Patsch im Wipptal

 

Und auch am dazugehörgen Berg, dem Patscherk(n)ofel gab es immerhin Böen bis 130 km/h aus der typischen Südostrichtung. Das ist war ein Schmarrn gegen wirklich ausgeprägte Föhnlagen, aber immerhin etwas.

 

Interessant, weil ein rares Sammlerstück ist der Föhn in der Semmeringregion. Hier steigt die Kaltluft, die im Mürztal liegt über den Semmeringpass herunter Richtung Steinfeld und Schwarzatal.

Hier der Verlauf der Station am Semmeringpass (980m)

Und hier in Ternitz stromabwärts (415m)

 

Die Temperaturdifferenz zwischen den Stationen beträgt um 14 Uhr genau 6,4 Grad, und das bei einer Höhendifferenz von 565m. Es ist genau der trockenisentrope Temperaturgradient (0,98° pro 100m), der auftritt, wenn die Luft vom Semmering runterkommt und sich beim Absteigen trockenisentrop erwärmt.  q.e.d


Bald ist Schluss mit dem Föhn, das verantwortliche Tief zieht mit seinem Kern südlich an Österreich vorbei und noch in der Nacht dreht der Wind mehr auf östliche und dann nordöstliche Richtungen. dazu greifen von Süden her die Niederschläge einer Okklusionsfront über, die Schneefallgrenze wird sich in den Niederschlagsgebieten allmählich in die Niederungen und Täler runterfressen.

Lg

Manfred

1 Kommentar:

  1. Särs,

    in Innsbruck wehte der Föhn in der Nacht in den östlichen Stadtteilen (laut glaubhafter Beobachtung des heute diensthabenden WBlers) sowie weiter stromabwärts von Hall bis Jenbach.

    An der Uni um ca. 14.00 MEZ Föhndurchbruch mit ein paar starken Böen und maximal +9,4°C. Passt mit der Durchmischung zwar nicht ganz, aber Windrichtung (Süd bzw. Rotor aus Nord) eindeutig.

    Am Flughafen von 16.00 bis ca. 19.00 MEZ Rotorföhn aus Ost/Nordost.

    Der Druckgradient betrug tagsüber zwischen 8 und 10 hPa (Bozen-IBK), normalerweise reicht das aus für Talföhn, aber heute wars einfach zu warm in der Höhe, da hat er sich schwergetan...

    Gruß,
    FW

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