Mittwoch, 27. Januar 2010

DIES IST EIN FLACHLANDWINTER (+ Sneak KW 5)

Tag z'sammen,


es ist wieder mal ein bissl frisch draussen, ein bissl sehr frisch, gerade in der Osthälfte Österreichs.







Diese Karte die bis jetzt aufgetreteten Minimumtemperaturen. Auffallend sind die zahlreichen minus 20-er (und darunter in Niederösterreich.) Spitzenreiter bisher die Station Gars am Kamp (Grenzregion Waldviertel-Weinviertel) mit minus 26,8°. Hier der Stationsverlauf von Gars



Vergleichsweise mild, fast sogar bacherlwarm, hingegen ist es von Salzburg westwärts, im Inn- und Rheintal und den entsprechenden Seitentälern.

In der aktuellen Jännerübersicht (bisherige Mitteltemperaturen im Vergleich zum Klimamittel) sieht man deutlich negative Abweichungen ÜBERALL bis auf Kärnten, wo es bislang durch Ausbleiben der Strengfrostlagen (viel Hochnebel..) deutlich milder als im Klimaschnitt war. Mildes Klima nur beim Wetter ... Kärnten ist halt anders ....




Nun zum aktuellen Wetter. Die angekündigte Kaltfront befindet sich ante Portas und wird uns bereits in der Nacht auf Donnerstag (in den frühen Morgenstunden von Nordwesten her erreichen. So schaut`s derzeit aus:




Die Front wird mit auffrischendem West bis Südwestwind etwas Schneefall entalng der gesamten Alpennordseite bringen, und weil es frontale Niederschläge sind, wird es auch im Flachland des Nordostens etwas schneien. Höhenströmung auf West,. Bodenwind auf West, viel wird das nicht werden. vielleicht irgendwo 5-10cm, meist weniger. Am spürbarsten wird die Änderung im Flachland, weil der Westwind die Kaltluftseen ausräumt und durch polare Kaltluft ersetzt und wir somit in den Genuss von Werten von bis zu 0 Grad oder etwas darüber kommen. Tauwetter ist das aber wiederum keines.
 
Grossräumig sieht man dann was in den kommenden Tagen passieren wird: Einer der Hemisphärischen Kältepole setzt sich über Skandinavien fest, nicht westlich davon (Südwestwetter), nicht östlich davon (Nordwestwetter), nein direkt drüber. 
 

 
 
D.h wir bekommen die ganze Kaltluft des Troges einzig und allein aus Westen ab.  Das wird die Nordstaufetischisten äergern und mir doch in Erinnerung bleiben, denn die ganze Zeit das kalte Zeug aus Westen zu bekommen, passiert nicht oft.

Zur Untermalung: Die in der Synoptikersprache gern gebrauchten Kältepole sind Zentren Kalter Luft in mitten ausgeprägter Tröge. Im Klimamittel liegt einer genau am Nordpol, deswegen der Ausdruck *Kältepol*. Interessant sind diese weil sich an iherer Periferie die Hochs und Tiefs bilden, die unsere Wetter steuern. Liegt einer über Skandinavien, dann ziehen die Tiefs vom Nordmeer gen Europa nach Süden und biegen dann bei uns nach Osten ab, meist noch bevor sie das Mittemeer erreichen. Übrig bleiben perlschnurartig angeordnet relativ kleinräumige und auch zniachtlige Tiefs. Zum konkreten Ablauf: Von Freitag bis Montag werden uns wohl einige dieser Waschlappentiefs erwischen, die jeweils etwas Schneefall, dann doch konzentriert an der Alpennordseite, bringen. Die Temperaturen dabei: Nicht allzu übel im Flachland mit leichtem Frost bis 0 Grad, kalt bis sehr kalt in den Bergen. Im Süden nur ein paar Flocken. Hier die aukkumulierten Niederschläge bis Dienstag laut GFS:



Das ist das typische Muster: Am Arlberg demnach durchaus bis 40cm Neuschnee in 4 tagen denkbar, auch  am Kalkalpenkamm merklicher Zuwachs, vom Oberinntal - Salzach-Ennstal-Semmering bis ins Flachland eher bescheidene Mengen.

Gehen wir in die Spekulation: Laut GFS und EZ verlagert sich mit den neuen Kaltluftvorstössen der Kern der Tiefdruckaktivität ab Wochenbeginn langsam ins Mittelmeer. Dabei würden sich in beiden Modellen teilweise sehr starke Zyklonen bilden und auf Vc- Bahn Richtung schwarzes Meer ziehen. Bei uns heisst das , dass uns Okkusionen dieser Tiefs erwischen können, und dass der Wind mehr auf Nordwest dreht. Egal wie das im Detail aussieht, wäre wenn sich die Lage in der kd. Wochen in die beschriebene Richtung neigt, in weiten Landesteilen mit etwas mehr Schnee zu rechnen. (Front oder mehr Nordstau wegen Nordwest- bis Nordwind)

lg 

Manfred

1 Kommentar:

  1. Evtl. kein Nordföhn im Oberinntal?

    Nach EZ 00z in 850 -8 und in 700 -16, macht einen feuchten Gradient in der Schicht und tendenziell zu stabil für Nordföhn, doch die starke Nordwestanströmung lässt eigentlich nichts anderes mehr zu.

    Gruß,
    FW

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